Die Maßnahme von EDEKA-Kaufmann Sven Fiedler aus Kiel, dem russischen Präsidenten Wladimir Putin Hausverbot zu erteilen, ist eine Möglichkeit, den Machthaber zu isolieren. Zahlreiche Lebensmittelhändler gehen nun aber noch weitere Wege. Unter anderem listen Aldi, Rewe und Netto russische Produkte aus ihren Sortimenten aus.
In Russland produzierte Produkte verschwinden aus den Supermarktregalen
Die dpa startete eine Umfrage bei den deutschen Handelsriesen und erhielt als nahezu einheitliche Antwort „Wir reagieren und wir möchten ein Zeichen setzen.“ Als erstes boykottierte Netto Nord – die Tochter der dänischen Salling-Group – in Russland produzierte Produkte. Die rund 15 Produkte stammen aus den Bereichen Fertiggerichte, Spirituosen und Süßwaren. Auch Rewe verbannte seine Artikel, die in Russland produziert werden aus den Regalen. Die Produkte werden auf zentraler Ebene ausgelistet. Das gilt auch für den zum Unternehmen gehörenden Discounter Penny. Artikel, die sich noch in den Beständen befinden, werden nach Angaben von Rewe gegenüber der dpa allerdings nicht vernichtet, sondern abverkauft und an die Tafeln weitergegeben.
Auch Aldi teilte einen solchen Schritt mit. Allerdings ist bei der Discountkette nur ein Wodka betroffen. Dieser allerdings wird nicht weiter bezogen. Edeka selbst prüfe laut dpa-Bericht Auslistungen. Man befürworte die Sanktionen, auch sei der Konzern auf zentraler Ebene bereit russische Produkte aus dem Sortiment zu nehmen. Das gestaltet sich bundesweit jedoch komplizierter, können die selbstständigen Edeka-Kaufleute ihre Produktpalette weitgehend selbst bestimmen.
Tönnies distanziert sich von Russland Geschäften
Der Fleischkonzern Tönnies hat über Clemens Tönnies mittels LinkedIn-Post ebenfalls den Krieg Putins verurteilt. Das Unternehmen hat sich von den Geschäften mit Russland zurückgezogen. Ebenfalls begrüßte der ehemalige Aufsichtsratsvorsitzende des Fußballvereins Schalke 04 die Beendigung der Kooperation des Vereins mit Gazprom.