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Putins Hausverbot in Kieler Edeka

Die Geister streiten sich, ob der Kieler Kaufmann Sven Fiedler einen PR-Gag starten wollte oder ob er einfach spontan seine Solidarität zur Ukraine und seine Missgunst gegen Wladimir Putin zum Ausdruck bringen wollte. Vor einigen Tagen veröffentlichte der Edeka Inhaber aus dem Stadtteil Suchsdorf einen Facebook-Post, in dem er dem russischen Staatschef ein Hausverbot für seinen Markt erteilte.

Facebook-Post polarisiert

Der Post, den Edeka Fiedler bei Facebook machte, war simpel. „Herr Putin, ab sofort haben Sie in unserem EDEKA Markt Hausverbot. Kein Mensch zettelt in so einer Zeit solche Dinge an. Sie verraten ihr Volk und schaden allen Menschen in Europa und deshalb möchten wir Sie in unserem Geschäft nicht mehr sehen.“ Visuell unterstützt ein schwarz-weiß Bild einer Ansprache von Putin zum Aufmarsch in die Ukraine den Beitrag. Darunter sind die Hashtags „#Ukraine, #russia, # nowar, #noputin“ zu lesen.

Normalerweise erhält der Account des Marktes mit seinen rund 5000 Followern Klicks im zwei- auch mal dreistelligen Bereich. Auf den Post vom 24.2. aber kamen über 1000 Rückmeldungen. Er wurde zahlreiche Male geteilt und ebenfalls kommentiert. Und hier gehen die Stimme auseinander. Einer der ersten Feedbacks kam von dem ehemaligen Ratsherrn Sven Christian Seele, der schrieb: Die beste Sanktion gegen Wladimier Putin kommt von einem Edeka-Markt in Kiel Suchsdorf. Auch andere greifen den vielleicht ernst gemeinten aber nicht gerade realistischen Beitrag sarkastisch auf. „Wo soll er jetzt bloß einkaufen?“ oder „Jetzt wirds brenzlig für Putin“ oder dass der Druck auf Putin wachse und er aufgrund der verschlossenen Türen im entfernten Kiel wohl zurück an den Verhandlugstisch müsse folgen auf den Post.
Auch außerhalb des Acoounts von Edeka Fiedler kamen außerdem Reaktionen. „Dann geh ich halt zu Aldi“, postet ein Nutzer. Er zeigt während Putin in einer Bildcollage mit einer Aldi-Tüte.

Allerdings zeigen sich viele auch empört über den Post. So kritisierte ein Kommentar, dass man keine PR auf Kosten des Konflikts machen solle. Erst rechte nicht, ohne Grundwissen zu der eigentlichen Entstehung. Der Nutzer wolle den Edeka-Markt nicht mehr besuchen.

Edeka Fiedler zieht zurück

Der Kaufmann Sven Fiedler hat den Post bereits von seinem Account entfernt. Zahlreiche Bilder des Beitrags allerdings sind nicht mehr aus dem Netz zu bekommen. Auch die folgenden Post über marktalltägliche Themen haben bereits weiteres Feedback zum alten Post erhalten.

Sven Fiedler selbst hat weder auf seinem Account noch auf Anfrage von Medien wie den Kieler Nachrichten Stellung zum Post bezogen. Ob als PR-Coup oder Ausdruck seines Missfallens: Sein Markt ist viral gegangen.