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Die grünen Alternativen zu Kaffeekapseln

Tonnenweise Abfall produzieren die Kaffeekapseln jährlich – in Deutschland und auf der ganzen Welt. Ja, die Kapseln sind praktisch und bieten schnellen hochwertigen Kaffeegenuss. Aber zu welchem Preis. Dennoch brauchen Liebhaber des Kapselsystems nicht auf den Genuss verzichten, denn es kommen Alternativen auf den Markt, die künftig nicht nur geschmacklichen und praktischen, sondern auch nachhaltigen Genuss versprechen.

Coffee B – die nachhaltige Kaffeekugel rollt an

Aktuell startet das erste Kaffee-Kapsel-System der Marke Coffee B, das gänzlich ohne Kapsel auskommt, in Deutschland durch – mit der Edeka als erstem Partner im Lebensmitteleinzelhandel. Möglich macht es ein kleiner, vollständig kompostierbarer Ball aus gepresstem Kaffee. Coffee B verfügt über sämtliche Annehmlichkeiten herkömmlicher Kapsel-Systeme und garantiert zudem bestes Kaffeeerlebnis – verursacht aber keinerlei Abfall.

Patentierte Schutzschicht, völlig natürlich

Die von Delica weltweit patentierte Schutzschicht ummantelt den Coffee Ball und verleiht ihm nicht nur Stabilität. Sie bildet insbesondere auch eine ideale Sauerstoffbarriere, die vor Aromaverlust schützt, so wie man es von Aluminium kennt. Wie der Kaffee selbst ist auch die Schutzschicht natürlichen Ursprungs und somit vollständig gartenkompostierbar. Innerhalb von wenigen Wochen zersetzt sich der Coffee Ball zu wertvollem Humus. Komplettiert wird das System durch die Coffee-B-Globe-Kaffeemaschine mit patentierter Brühtechnologie.

Die Nachhaltigkeit von Coffee-B geht über die Gartenkompostierbarkeit der Coffee Balls hinaus. Die Maschine besteht zu einem großen Teil aus recycelten Materialien und kann bei Bedarf durch die Servicestellen der Migros (EZH berichtete über die wachsende Kooperation), die das System zuerst in der Schweiz einführte, repariert werden. Dank modularer Maschinenkonstruktion können zudem einzelne technische Komponenten ausgetauscht werden. Ferner sind das ganze System und alle Kaffeesorten zu 100 % CO2-kompensiert. Die Kaffeebohnen entstammen nachhaltigem Anbau und sind, je nach Aroma, entweder Rainforest-Alliance oder Bio- und Fairtrade-zertifiziert. Sämtliche Verpackungen sind recycelbar.

Greenpresso – Kaffee aus Holzkapseln

Einige Monate vor Coffee B hat Michael Pelzer mit Greenpresso auf sich aufmerksam gemacht. „Das Verwenden von Kaffeekapseln ist in unserer Gesellschaft alltäglich, also lasst uns doch wenigstens die Kapseln umweltfreundlich machen!“, sagt der Inhaber von Greenpresso Michael Pelzer. Und da das so ist – vielerorts, bei vielen Menschen, zu jeder Zeit – war es nur notwendig, sich einmal mit einer alternativen Verpackung auseinanderzusetzen. Denn gerade der Kapselkaffee führt schon wegen seiner praktischen Handhabung zu Tausenden Tonnen Müll.

„Die Lösung sind Kapseln aus Säge- und Hobelspänen. Sie sind sowieso ein Nebenprodukt aus der nachhaltigen PEFC-zertifizierten Forstwirtschaft, bei der immer mehr Holz nachwächst, als verarbeitet wird.“ Also machte der einstige Intensivpfleger seine Not der Stellenstreichungen zur Tugend und gründete „Greenpresso“. Den Hersteller der nachhaltigen Kapseln kannte Michael Pelzer bereits und er war begeistert von deren Vorgehen. Als Rohstoff kommen Späne aus der süddeutschen Forstwirtschaft zum Einsatz und auch der hocharomatische Spitzenkaffee, der in die Kapseln kommt, wird in Süddeutschland teilweise in Inklusionseinrichtungen geröstet. Der CO2-Bedarf der Produktion ist sagenhaft niedrig und fällt um 55 Prozent geringer aus als die bekannten Alukapseln.

Erst Hotellerie, dann Handel

Die Aufgabe war, die Verpackungen ohne permanentes Mikroplastik möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen. Den ersten Schritt machte Michael Pelzer in Richtung Hotellerie, in der offensichtlich zahllose Kapseln jeden Tag durch die Maschinen gepresst werden. Der Erfolg stellte sich schnell ein und die Kapseln gehen mittlerweile sogar nach Wien und Bahrain.

Der nächste Schritt war der Handel. „Ich habe beim Gang durch zahlreiche Kaffeeregale gedacht, hier müssten unsere Kapseln stehen. EDEKA Kauffrau Marina Göres war sofort begeistert von unserer Idee. Das Bemerkenswerte war nicht allein, dass sie unsere Produkte ins Sortiment aufgenommen hat, sondern dass sie mir bei jeglichen Schritten, die ein Weg in den Handel benötigt – seien es EAN-Codes, Einpflegen der Artikel und mehr – tatkräftig zur Seite stand. Diese Kooperation wird fruchten.“