Skip links

Wo ist die Milch? Herausforderungen der Milchindustrie zur Corona-Krise

Sie ist voller Kalzium, macht Kaffee wunderbar cremig-mild und ist aus den Cornflakes-Schalen nicht wegzudenken. Doch wo ist sie, die Milch? Das fragt sich wohl so ziemlich jeder, wenn er seinen desinfizierten Einkaufswagen im Supermarkt vor sich herschiebt und wieder auf ein leeres Regal schaut. Vor allem H-Milch ist schnell vergriffen. Es stellt sich die Frage, ob die Nachfrage so rasant gestiegen ist, dass die Milchproduktion nicht mehr hinterherkommt. Doch es gibt Entwarnung.

Ungleichgewicht der Nachfrage

Während in privaten Haushalten anscheinend immer mehr Milch gebraucht wird, ist im Bereich der Gastronomie plötzlich ein Großteil an Anfragen weggebrochen. Das Problem: Mensen, Restaurants und ähnliche Abnehmer erhalten die Milch in wesentlich größeren Füllmengen. Die Milch ist da, nur eben nicht in den haushaltsüblichen Verpackungen.

Sondergrößen und haushaltsübliche Mengen

In der Milchindustrie wird nun erst einmal umstrukturiert, um sich dieser Bedarfsverteilung anzupassen. Genauer gesagt, sind es besonders die Abfüllstationen, die sich jetzt neu arrangieren. Um jeden Liter in den typischen Tetra-Karton zu füllen, braucht es einen viel höheren Zeit- und Kostenaufwand. Viele kleinere Abfüllstationen kommen daher kaum nach, da die Lagerkapazität nur bedingt gegeben ist. Ein angepasstes Zeitmanagement soll helfen.

Zusätzliche Liefertouren geplant

Doch mit der Abfüllung allein ist es nicht getan. Auch die Lieferung dieser Mengen stellt eine neue Herausforderung dar. Denn die Lieferfahrzeuge können auch nur eine begrenzte Menge an Milch zum Endkunden befördern. Es müssen neue, zusätzliche Liefertouren eingeplant werden, die direkt zum Lebensmitteleinzelhandel führen. Somit kann es mitunter vorkommen, dass die Milchregale zeitweise leergekauft werden. Doch die Versorgung ist nach wie vor gesichert.