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Tierwohlstandard ließe Milchpreis erheblich steigen

Anhand einer Studie haben Forscher des Institutes für Ernährungswirtschaft in Kiel die Mehrkosten für Milch nach Tierwohlstandards ermittelt. Dabei haben sie die wichtigen Fragen betrachtet: Was kostet die Einhaltung des Tierwhlstandards bei der Produktion? Wie hoch ist der Preisaufschlag um alle Zusatzkosten zu decken? Die Ergebnisse der erstmals durchgeführten Studie von ife und Fachhochschule Kiel sollen den Produzenten nun eine Hilfe bei der Kostenermittlung und Umsetzung sein. Die Milchpreise würden demnach deutlich steigen. Kunden achten beim Einkauf vermehrt auch auf die Einhaltung von Tierwohlstandards – würden Sie die Preisaufschlag zahlen? Antworten Sie gern auf unsere interne Umfrage unter dem Bericht.

Kieler Forscher ermitteln erstmals Kosten für bessere Haltungsbedingungen

Immer mehr Konsument achten beim Kauf tierischer Produkte auf die Einhaltung von Tierwohlstandards. Doch eine generelle Kennzeichnungspflicht gibt es nicht, stattdessen erschweren eine Fülle unterschiedlicher Labels eine Orientierung und Bewertung. In ihrer Studie verglichen die Fachleute des ife Kiel und der FH Kiel zunächst die Anforderungen der unterschiedlichen Labels. Sie erfassten die Präferenzen der Verbraucher hinsichtlich der Einhaltung von Tierwohlstandards. Außerdem ermittelten sie die Mehrkosten für die Betriebe und den Aufwand, der für Molkereien durch ein zusätzliches Angebot von Tierwohlmilch entsteht.

Die betrieblichen Mehrkosten erhoben die Forscher durch eine Befragung der Betriebsbedingungen von 235 Milchbetrieben aus acht Bundesländern. Auf deren Basis berechneten sie, welche Investitionen notwendig wären, um höhere Tierwohlstandards zu erreichen. Als Referenz nutzen sie das Tierwohllabel „Für mehr Tierschutz“ vom Deutschen Tierschutzbund e.V. Es weist nach ihrer Analyse die höchsten Standards an die Haltung von Milchkühen auf und ist in eine Einstiegs- und eine Premiumstufe unterteilt. In der Einstiegsstufe betragen die Mehrkosten für die Betriebe im Durchschnitt 2,28 Cent pro Liter, in der Premiumstufe durchschnittlich 2,64 Cent pro Liter, mit hohen Variationen je nach betrieblicher Ausgangssituation. In den Molkereien belaufen sich die Mehrkosten auf 5,7 bis 18,9 Cent pro Liter.

Fazit: Milch müsste erheblich teurer werden

„Eine nach höheren Standards produzierte Milch müsste im Endeffekt mindestens 10 bis 20 Cent mehr kosten“, sagt Prof. Dr. Holger Thiele (FH Kiel) und fährt fort: „Das wollen aber die wenigsten zahlen, obwohl sie sich höhere Tierwohlstandards wünschen.“ Einen Grund dafür sehen die Forscher*innen in der geringen Bekanntheit einzelner Tierwohllabels. Viele Verbraucher*innen wüssten nicht, woran sie Produkte mit höheren Tierwohlstandards erkennen könnten. Der Mehrwert durch die Einhaltung von Tierwohlstandards müsste klar nachvollziehbar und vertrauenswürdig dargestellt werden. Dies könne zum Beispiel durch ein einheitliches und leicht verständliches staatliches Tierwohllabel erreicht werden. Eine gesetzlich verpflichtende Kennzeichnung aller tierischen Produkte würde außerdem sicherstellen, dass das Label schnell einen hohen Bekanntheitsgrad erlangt.

Wären Sie bereit, die 20 Cent mehr zu zahlen?

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Informationen zu den Anforderungen des Labels „Für mehr Tierschutz“ finden Sie unter folgendem Link: www.tierschutzlabel.info