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Sauerkraut: Superfood in Herbst und Winter

Sauerkraut schmeckt wunderbar zu deftigen Gerichten. Es ist preiswert, lange haltbar und voller Vitamin C! Aus feinen Weißkohlstreifen wird durch Gärung ein echte Delikatesse.  Eine Delikatesse, die bis in die Antike zurückgeht. Wussten Sie, dass Weißkohl  zu den wohl  ältesten Gemüsesorten weltweit gehört? Schon im antiken Griechenland wurde der Kohl mit Milchsäurebakterien versetzt, um ihn schmackhaft und lange haltbar zu machen.  Bis heute wird das klassische Sauerkraut immer noch dank diesem schmackhaften Gäreffekt hergestellt. Erst mit einer Reibe oder einem Messer fein geschnitten, wird der frische Weißkohl anschließend zerstampft. Die Zellen werden zerstört und der Kohl verliert an Flüssigkeit.  Zusätzliches Salz entzieht dem Gemüse noch mehr Saft und  konserviert es. Im vier bis sechs Wochen andauernden Gärprozess erhält das Sauerkraut sein säuerliches Aroma. Milchsäurebakterien spalten bei der Fermentation Kohlenhydrate , wodurch das Kraut seinen typischen Geschmack bekommt.

Sie nennen uns „The Krauts“ – aber warum bloß?

Während des ersten und zweiten Weltkrieges spielte das fermentiete Kraut eine wichtige Rolle. Dank seiner langen Haltbarkeit und der gesunden Nährstoffe, stärkte es unsere Truppen. Auch während der kriegsbedingten Zeit der  Nahrungsmittelknappheit  griff man hierzulande oft auf das günstige und gut sättigende Nahrungsmittel zurück. So kam es, dass  die Alliierten unserer Nation den Spitznamen „the krauts“ gaben. Dass das Sauerkraut in Deutschland erfunden wurde, ist ein Irrtum. Auf die Idee, kleine Kohlstreifen zu fermentieren, kamen verschiedene Völker. Aufzeichnungen zufolge entstanden erste Kohlgärungen sowohl im Römischen Reich, im antiken Griechenland als auch in China. Dort wird die asiatische Variante des Sauerkrauts, das „Kimchi“, bereits seit dem 7. Jahrhundert zubereitet und hoch für seine gesunden Vorzüge geschätzt. Selbst der griechische Arzt Hippokrates erkannte die gesundheitsfördernden Eigenschaften des Sauerkrautes. Und  auch auf hoher See erwies sich das Power-Kraut als nützliche Vitaminquelle, um Matrosen  vor den Folgen von Skorbut zu schützen. Seit dem Mittelalter ist diese gesunde Spezialität auch bei uns zuhause und ist seitdem nicht mehr weg zu denken. Wie das Kraut nun schlussendlich nach Europa kam, konnte bislang nicht genau geklärt werden.

Sauerkraut – der ideal Fatburner

Der vergorene Weißkohl versorgt unseren Körper mit Vitaminen und Mineralstoffen in Hülle und Fülle. Sauerkraut besitzt jede Menge Vitamin C und ist reich an  Ballaststoffen. Mit gerade einmal 25 Kalorien pro 100 Gramm und null Gramm Fett ist das sauer Kraut äußerst gut für die schlanke Figur. Dank der Milchsäurebakterien kurbelt es unsere Verdauung an und unterstützt den Körper dabei, Gift und  Schadstoffe ab zu bauen.

Die milde Beilage

Sauerkraut Beilage

Zu vielen deftigen Gerichten wird es serviert: das Sauerkraut. Es ist leicht bekömmlich und passt daher gut zu besonders herzhaften Speisen. Ob zu Kassler, Bratwurst, Roulade oder mit mit leckeren Schupfnudeln – das milde Kraut ist aus unserer deutschen Hausmannskost nicht weg zu denken. Dabei waren es nicht einmal wir, die das Weißkohlgären erfanden.

Do-It-Yourself Sauerkraut

Sauerkraut DIY

Sauerkraut passt perfekt zu unseren heutigen Ernährungsansprüchen – es ist gesund und vielseitig. Zudem lassen sich viele verschiedene Variationen kreieren, die in vielen Gerichten für Abwechslung sorgen. Der Trend zeigt, dass selbst Sterneköche gern auf die gesunde De-likatesse zurückgreifen, um den besonderen Geschmack neu in Szene setzen – beispielsweise mit fruchtigen Highlights wie Ananas, Mangos oder Ingwer. Wer sein eigenes Sauerkraut machen möchte, beginnt damit, einen großen Weißkohlkopf fein zu raspeln. Wichtig bei der Herstellung sind neben den Zutaten auch der Druck, durch den der Zellsaft austritt, also auch der zeitliche Faktor. Das klassische deutsche Sauerkraut entsteht aus Weißkohl- und Karottenstreifen, Zwiebeln, etwas Salz, Pfeffer, einigen Lorbeerblätter und Wacholderbeeren sowie einer Prise Kümmel und Zucker. Oft werden zudem geräucherter Speck oder fruchtige Apfelraspeln hinzugefügt, sie setzen einen geschmacklichen Akzent auf die salzigen bis säuerlichen Aromen. Um den Fermentierungsprozess zu starten bedarf es nicht viel: Frischer Weißkohl, Salz und schon geht’s los.

Man nehme …

  • 1 kg Weißkohl (vorzugsweise Bio) • 20 g Meersalz
  • 3 Lorbeerblätter • 1 TL Kümmel • Wacholderbeeren
  • Einmachgläser • Gemüsehobel

So gelingt’s

Kohl waschen, hobeln, in einer Schüssel mit Salz vermengen und von Hand durchkneten bis Flüssigkeit austritt. Gewürze dazugeben und alles in ein verschießbares Glas füllen. Die Mischung immer wieder festdrück und nachfüllen bis nur noch zwei Zentimenter frei bleiben. Das Glas mit dem übrigen Zellsaft aufgießen und verschließen, sodass möglichst wenig Luft im Glas bleibt. Nach einer Woche ist die Fermentierung des Kohles bereits soweit fortgeschritten, dass das Sauerkraut serviert werden kann. Je nach Geschmack kann das Kraut auch gerne noch weitergären, bis das gewünschte Aroma zu schmecken ist. Von da an empfiehlt sich eine Lagerung an einem kühlen, dunklen Ort wie dem Kühlschrank.