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Mehrweg vor Einweg und am besten regional!

Am Supermarktregal stellen sich viele Kunden die Frage, welche Getränkeverpackung nun tatsächlich umweltfreundlich ist. Und welches Material das Produkt am besten schützt? Wir sortieren für Sie hier noch einmal die aktuellen Erkenntnisse zu diesem Thema. Und geben Ihnen die von der Deutschen Umwelthilfe empfohlene Faustregel für Ihren nächsten Einkauf gleich schon einmal zu Beginn an die Hand: Mehrweg vor Einweg und am besten regional!

Optimal: Die regionale Mehrwegflasche

Mehrwegflaschen aus der Region verbrauchen durch ihre häufige Wiederbefüllung und durch den regionalen Vertrieb weniger Ressourcen als Einwegverpackungen. Bis zu 60 Mal kann beispielsweise eine Glasflasche für Mineralwasser wiederbefüllt werden. Diese Bilanz ist unschlagbar, denn es werden Abfälle vermieden und Ressourcen geschont. Weil Mehrwegflaschen zudem überwiegend regional vertrieben werden, entlasten sie das Klima ganz besonders. Ein weiterer Vorteil von Glas-Mehrweg: Es gibt im Gegensatz zu Einweg-Plastikflaschen keine Wechselwirkungen mit dem Getränk. Nichts kommt rein, was nicht hinein gehört; keine Chemie und keine Hormone.

Ökologisch immer der Holzweg: Einweg!

Wie die Deutsche Umwelthilfe (DUH) konstatiert, ist Einweg im Vergleich zu regionalen Mehrwegflaschen stets die schlechtere Wahl. Denn was aufwendig aufbereitet und produziert wird, sollte nicht nach einer einzigen Nutzung zu Abfall werden. Das gilt im Übrigen auch für PET-Einwegflaschen mit Recyclinganteil. Durch die Verwendung von Recyclingmaterial können die Umweltauswirkungen zwar verringert, aber nicht kompensiert werden. Auch sie verursachen in der Produktion negative Umweltauswirkungen und verbrauchen Ressourcen und Energie. Das Ausspülen einer Mehrwegflasche ist im Vergleich ökologischer.

Aufgrund technischer Probleme werden nur aus rund einem Drittel gebrauchter Einweg-Plastikflaschen wieder neue. Bei Mehrwegflaschen aus Glas bestehen weiße Flaschen aus 60 Prozent Altglasscherben und grüne aus 90 Prozent. Mehrwegflaschen haben also nicht nur Vorteile durch ihre häufige Wiederverwendung, sondern auch viel höhere Recyclinganteile. Zudem kann Glas nahezu beliebig oft recycelt werden.

Mythos ökologischer Getränkekarton

Getränkekartons galten lange als ökologisch vorteilhaft, doch dieser Mythos ist schon lange hinfällig. Aus Kunststoff, Aluminium und Papier zusammengesetzt, sind sie schwer zu recyceln und energieaufwendig in der Herstellung. Standardmäßig kommt ein Schraubverschluss aus Hartplastik hinzu. Getränkekartons sind in den letzten zehn Jahren um rund ein Drittel schwerer geworden. Während sich der Plastikanteil erhöht hat, ist gleichzeitig der Anteil nachwachsender Rohstoffe gesunken. Nach Berechnungen der DUH werden nur rund 36 Prozent der in Verkehr gebrachten Getränkekartons tatsächlich recycelt und der Rest verbrannt.

Die Dose als die schlechteste aller Möglichkeiten

Eine der umweltunfreundlichsten Getränkeverpackungen ist die Getränkedose. Deren Produktion verbraucht viel Energie und sie wird in Deutschland bundesweit von nur wenigen Abfüllanlagen über lange Strecken transportiert. Weil für deren Herstellung auch Neumaterial eingesetzt wird, müssen Aluminium- oder Eisenerz gewonnen werden. Für deren Abbau werden im südamerikanischen Urwald, in Asien oder Australien Böden abgebaggert. Zudem kommen auf eine Tonne Aluminium bis zu vier Tonnen giftiger Rotschlamm als Abfallprodukt.

Fazit: Mehrweg vor Einweg und am besten regional! Ergänzt um den Hinweis, dass Dosen und Getränkekartons nach Möglichkeit auch nicht im Einkaufswagen landen sollten, bietet diese Faustregel einen leicht zu merkenden Leitfaden für einen in der Praxis leicht umzusetzenden nachhaltigen Getränkeeinkauf.