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Krise verändert Stil der Werbung

Für gewöhnlich führen attraktive Rabattangebote zu einem Run auf die heißbegehrte Ware. Um diese Versuchung in Zeiten der Corona-Krise gleich im Keim zu ersticken, greifen Aldi, Rossmann und Co. nun zu ungewöhnlichen Maßnahmen. Beispielsweise informiert der Baumarktriese Globus  derzeit in den Filialen, über Radiowerbung und per Online-Hinweis, dass alle Werbe- und Aktionsangebote, die Kunden in den Prospekten finden, nicht mehr gelten. Kunden können weiterhin in den Läden und Online die Produkte finden, die Sie auch brauchen. Es wird immer deutlicher: Die Krise verändert viel und sie verändert auch den Stil der Werbung. Wenn dies klug gelingt, ist allen geholfen.

Kunden nutzen Baumärkte und Gartencenter als Ausflugsziele

Im Gespräch mit dem Verbraucherportal CHIP hatten viele Mitarbeiter bereits geklagt, dass Kunden Baumärkte und Gartencenter als Ausflugsoption nutzen. Und das, obwohl es bundesweit harte Einschränkungen im Alltag gibt. In vielen Bundesländern sind daraufhin große Baumärkte geschlossen worden. Weil Baumärkte auch Tierbedarf verkaufen und auch für die Grundversorgung zuständig sind, haben große Ketten besondere Schutzmaßnahmen ergriffen. So gibt es Einlassbeschränkungen und Service-Angebote wie Badplanung, Montage oder Farbberatung werden vorerst nicht angeboten.

Auch die Drogeriemärkte reagieren

Auch der Stil der Werbung in den Drogerien ändert sich. Werbeträger fokussieren sich auf das, was die Kunden gerade tatsächlich benötigen. Und vermeiden Rabattaktionen, die einen erhöhten Menschenauflauf verursachen könnten. Rossmann beispielsweise  streicht unterdessen sogar seinen beliebten Prospekt, auf dem in der Regel auch Gutscheine aufgedruckt sind. Wie die „Lebensmittel Zeitung“ berichtet, wird es in den nächsten zwei Wochen keinen Rossmann-Werbeflyer geben. Das gelte ab Ende März und bis Mitte April. Die geplanten Werbeaktionen sollen zu einem späteren Zeitpunkt angeboten werden.

Sinnvolle Werbung statt gar keiner Werbung!

In anderen europäischen Ländern haben Regierungen bereits Werbeaktionen verboten. Lidl Belgien schreibt etwa: „In den letzten Tagen war in unseren Läden viel los. Wir möchten noch einmal betonen, dass es absolut keinen Grund gibt, zu horten.“ Und weiter: „Dies sind im Moment außergewöhnliche Zeiten. Aufgrund staatlicher Maßnahmen wir es vorübergehend keine Werbeaktionen mehr geben.“ Werbeaktionen wohlgemerkt! Sinnvoll platzierte Werbung mit direkter Kundenansprache kann in diesen Zeiten hilfreich sein. Überdies behalten die Märkte so die Deutungshoheit über so genannte Fake News, die sich auf dubiosen Kanälen verbreiten.

Während sich Aldi Süd, Aldi Nord und Lidl Deutschland  offenbar auf ein Werbeangebot-Verbot vorbereiten, werden auch andere Signale gesetzt. Die Discounter und auch Supermärkte von REWE und EDEKA machen derzeit verstärkt mit „Wir schaffen das“- und „Wir gemeinsam packen das“-Slogans auf sich aufmerksam. Aldi schickt ab heute Abend einen Werbespot, der zum Zusammenhalten und zur Solidarität aufruft.

Differenziert den Kundenkontakt suchen

Es ist ein Umdenken zu beobachten. Die Krise verändert eindeutig den Stil der Werbung. Es geht darum, Menschenansammlungen durch attraktive Rabatte zu verhindern. Vielmehr ist es nun sinnvoll, eventuell verunsicherte Kunden mit konstruktiven Informationen und Hinweisen zu versorgen und so die Kundenbindung zu halten.