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Hohe Inflation und schwaches Konsumklima

Die deutsche Ernährungsindustrie erwirtschaftete im Oktober 2022 einen Umsatz von insgesamt 18,9 Milliarden Euro. Das bedeutet ein Plus zum Vorjahresergebnis nominal um 17,3 Prozent. Das Umsatzplus resultierte hauptsächlich aus steigenden Verkaufspreisen im In- und Ausland. Der preisbereinigte Absatz allerdings verzeichnet ein minus 5,0 Prozent zum Vorjahresmonat. Der Inlandsmarkt der Lebensmittelhersteller zeigt ebenfalls bei steigenden Verkaufspreisen von 23,3 Prozent einen Absatzrückgang von 3,8 Prozent. Das Auslandsgeschäft verringert sich minus 6,9 Prozent.

Auswirkungen der Rohstoffmärkte

Kostenpunkt Nummer 1 für die Lebensmittelproduktion sind die Agrarrohstoffkosten, die Unternehmen zusätzlich belasten und sich mittelfristig auf die Verbraucherpreise auswirken. Auch die steigenden Energiekosten für Rohöl, Gas oder Kohle zeigen ihren Einfluss. Der Teilindex der Energierohstoffe des HWWI bildet diese ab. Er sank zwar deutlich um 5,0 Prozent im Vergleich zum Vormonat, verharrt aber mit einem Plus von 109,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr (jeweils auf Eurobasis).

Das Geschäftsklima in Zukunft

Der monatlich erscheinende ifo-Geschäftsklimaindex ist ein Indikator für die Stimmung und Erwartungen der Ernährungsindustrie. Nach teilweise neuen Rekordtiefstwerten im Herbst, setzt der ifo-Geschäftsklimaindex den Erholungskurs weiter fort und steigt um 6 Punkte von Minus 25,4 im November auf Minus 19,4 Punkte im Dezember. Der Blick in die Zukunft fällt nichtsdestotrotz weiterhin sehr pessimistisch aus: Der Indikator der Geschäftserwartungen für die nächsten sechs Monate steht nun bei minus 45,5 Punkten – ein Plus von 2,2 Punkten. Jedoch gehen lediglich 12,5 von 100 Herstellern von einer Verbesserung aus; 45,5 von einer Verschlechterung.

Konsumklima und Verbraucherpreise

Auch die Stimmungslage bei den Verbrauchern (nach GfK Konsumklima) hat sich dementsprechend nach dem Rekordtief im Herbst etwas erholt. Der Konsumklimaindex stieg von November Minus 40,1 Punkten auf Minus 38,3 um 1,8 Punkte an. Auf Basis der negativen Entwicklung der Indikatoren prognostiziert die GfK für Januar 2023 einen Saldowert des Konsumklimas von minus 37,8 Punkten.

Im Vorjahresvergleich legten die Lebensmittelpreise (Nahrung & alkoholfreie Getränke) um 19,7 Prozent und die allgemeinen Verbraucherpreise um 10,0 Prozent zu.

Quelle: Bundesvereinigung Ernährungsindustrie (BVE)