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Handel fordert weiter Unterstützung für Sonntagsöffnungen

Der Handelsverband Deutschland (HDE) fordert Unterstützung für den aktuell unter Umsatzverlusten leidenden innerstädtischen Einzelhandel. Zur Wirtschaftsministerkonferenz am vergangenen Montag und mit Bezug auf den Tagesordnungspunkt „Auswirkungen der Corona-Krise: Ladensterben verhindern – Innenstädte beleben“ erwartet der Verband von den Ministern dein klares Bekenntnis für rechtssichere Sonntagsöffnungen. Bundeswirtschaftsminister Altmaier hatte bereits im Vorfeld wiederholt für die Ladenöffnung auch an Sonntagen plädiert.

Sonntagsöffnungen sollen Weihnachtsgeschäft entzerren, Kundenbedürfnis stillen und verlorene Umsätze reduzieren – Ver.di widerspricht

„Für viele Innenstädte ist es schon fünf nach zwölf. Im November mussten viele Innenstadthändler Umsatzverluste in Höhe von einem Drittel verkraften. Und die Entwicklung wird sich voraussichtlich im laufenden Lockdown-Light fortsetzen. Es drohen verödete Stadtzentren“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Ein Teil der Lösung, um Innenstädte wieder attraktiv zu machen, könnten auch rechtssichere, gelegentliche Ladenöffnungen an den Sonntagen sein. „Kurzfristig geht es darum, mit an sieben Tagen geöffneten Geschäften das Weihnachtsgeschäft zu entzerren. Kunden kann damit auch das Einhalten der Abstandsregelungen vereinfacht werden. Nach der Corona-Krise hilft die gelegentliche Sonntagsöffnung dabei, das Bedürfnis der Kunden nach Shopping-Events zu befriedigen. So kann zumindest ein Teil verlorenen Umsätze eingeholt werden“, so Genth weiter. Deshalb forderte der Handelsverband ein klares Bekenntnis der Minister pro Sonntagsöffnungen. Das betrifft auch rechtssichere Vorgaben in den Bundesländern. In den vergangenen Monaten klagte die Gewerkschaft Ver.di immer wieder erfolgreich kurzfristig gegen bereits genehmigte Sonntagsöffnungen. Kampagnen wie „Der Sonntag ist mir heilig“ und „Wochen ohne Ende – Schluss jetzt“ setzen sich für den Erhalt der Sonntagsruhe ein.

HDE fordert zudem Digitalisierungsfond

Um dem mittelständischen Einzelhandel in der aktuellen Krise zu helfen, fordert der HDE außerdem einen Digitalisierungsfonds in Höhe von 100 Millionen Euro, um den ohne eigene Schuld in Not geratenen Unternehmen zu helfen, in ihre Zukunft zu investieren. Vorbildwirkung könnten dabei unter anderem die in Nordrhein-Westfalen aktiven Digitalisierungscoaches übernehmen. Und auch das vom Bundeswirtschaftsministerium ins Leben gerufene Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Handel könnte eine aktive Rolle spielen. Um den Standort Innenstadt dauerhaft aufzuwerten, setzt sich der HDE zudem für einen Innenstadtfonds in Höhe von 500 Millionen Euro ein.