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Gemeinsam Lösungen finden: neues Beschwerde-Tool für Lieferketten

Der neue EHI-Projektleiter Dr. Kristian Möller (ehemals Global-Gap-Chef) startet eine Allianz für Beschwerdesysteme in Lieferketten. Damit sollen Bauern und Produzenten künftig auf Missstände in der Wertschöpfungs- und Lieferkette hinweisen können.

Zwar fordern das deutsche Gesetz zur Sorgfaltspflicht in der Lieferkette (LkSG) und der Entwurf der EU-Richtlinie über die Sorgfaltspflicht von Unternehmen im Bereich der Nachhaltigkeit (CSDDD) ab bestimmter Größe einen Beschwerdemechanismus und den Zugang zu Abhilfeverfahren. Allerdings sind Beschwerdeverfahren einzelner Unternehmen weniger zielführend als branchenweite Lösungen, so das EHI (Retail Institut). Die Appellando-Website (www.appellando.org) soll Abhilfe schaffen. Sie hält alle wichtigen Informationen bereit und soll die Beschwerden der Unternehmen bündeln und so Lösungswege auf einem breiteren Fundament finden.

Ein Pilotprojekt läuft bereits in Spanien. Dafür haben sich zahlreiche führende Handelsunternehmen, Lebensmittelproduzenten und weitere Partnern des Handels unter dem Namen Appellando derzeit im Bereich Obst und Gemüse zusammengeschlossen, um das System zu testen. Kaufland, Edeka, Migros, Markant, Aldi Nord, Aldi SÜD, Rewe und Lidl sind bereits Partner der Initiative. „Wir sind froh, dass wir es geschafft haben, wichtige Händler einzubinden. Die EHI-Initiative ist offen für andere Händler und auch Industrie in Deutschland und Europa. Je größer die Beteiligung, desto höher die Reichweite und die Effektivität vor Ort“, erläutert Markant-Chef Markus Tkotz die Teilnahme.

Um diese branchenweiten Beschwerdemechanismen inklusive des Zugangs zu Rechtsmitteln zu schaffen, wird Appellando Standards harmonisieren und sich an den einschlägigen Leitprinzipien der UN, der ILO und der OECD orientieren.