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Fleischlos essen liegt im Trend – aber nicht für viele

Fleischverzicht soll der Gesundheit förderlich sein. So zeigen Studien, dass durch eine vegetarische Ernährung einigen Risikofaktoren für chronische Krankheiten hinsichtlich Cholesterin, Blutzucker und etwa Blutdruck vorgebeugt werden könne. Dennoch sind die Zahlen derer, die sich vegetarisch oder gar vegan ernähren äußerst gering: bei neun und vier Prozent der Deutschen. Das zeigt eine aktuelle bevölkerungsrepräsentative Studie des Versicherungsmanagers CLARK in Zusammenarbeit mit YouGov.

Deutsche sind weiterhin Fleischliebhaber

Obwohl der Pro-Kopf-Fleischkonsum in Deutschland 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 2,1 Kilogramm auf ein neues Rekordtief seit Berechnung 1989 sank, verzehrt der Deutsche im Jahresdurchschnitt stolze 55 Kilogramm Fleisch. Trotz des sinkenden Fleischkonsums bleibt der Anteil der Vegetarier gering. Unter den neun Prozent der fleischlosen Esser ist allerdings die Frauenquote mit 13 Prozent mehr als doppelt so hoch wie bei den Männern (5 Prozent). Vor allem Menschen zwischen 18 bis 24 Jahren prägen diesen Ernährungsstil. Nur vier Prozent aller Deutschen ernähren sich vegan, verzichten also nicht nur auf Fleisch, sondern auf sämtliche tierische Produkte [1].

Studien zeigen: Fleischlose Ernährung hat positive Auswirkungen auf Gesundheit

Wissenschaftler der University of Oxford kamen zu dem Ergebnis, dass Menschen, die sich vegetarisch ernähren, ein um 22 Prozent geringeres Risiko für Herzerkrankungen aufweisen. Darüber hinaus kann eine überwiegend pflanzliche Ernährung Übergewicht entgegenwirken und Diabetes Typ-2 vorbeugen. Außerdem steht fest: Verarbeitetes Fleisch kann beim Menschen Darmkrebs verursachen. Das hat die Internationale Krebsforschungsagentur der Weltgesundheitsorganisation veröffentlicht. Eine fleischlose Ernährungsweise kann diesem Risiko entgegenwirken.

Diese Erkenntnisse hat auch der Großteil der Deutschen verinnerlicht: 53 Prozent geben an, dass sie mit gesunder Ernährung Volkskrankheiten wie Übergewicht, Bluthochdruck und Diabetes vorbeugen [1]. 62 Prozent glauben, dass der Verzehr von viel Obst und Gemüse einen positiven Einfluss auf die Gesundheit hat. Jeder Zweite sieht diesen Effekt bei dem Verzicht auf Fast Food bzw. Fertiggerichten (50 Prozent) und jeweils 41 Prozent bei dem Verzicht auf Alkohol bzw. bei einer zuckerfreien Ernährung. Nur jeder Fünfte glaubt jedoch, dass eine vegetarische Ernährung einen positiven Einfluss auf die Gesundheit hat (20 Prozent), bei veganer Ernährung sind es sogar nur 13 Prozent.

Ausgewogenheit ist bei Ernährung das A und O

Doch bei allen vermeintlichen Vorteilen einer fleischlosen Ernährung ist auch hier Vorsicht geboten. Denn: Auch eine vegetarische oder vegane Ernährung kann schlecht sein, wenn sie nicht ausgewogen ist. Besonders Veganer sollten auf einen gedeckten Vitamin- und Mineralienhaushalt achten. Ihnen wird empfohlen, vorsorglich Vitamin B12 Präparate einzunehmen. Studien haben außerdem gezeigt, dass vegan lebende Menschen auf ihre Kalziumzufuhr achten müssen, weil sie sonst leichter Knochenbrüche bekommen könnten.

In jedem Fall ist es sinnvoll, sich über eine gute und gesunde Ernährungsweise ausführlich zu informieren. Hier können eine Online-Ernährungsberatung, Informationsangebote oder Bonusprogramme der Krankenkasse hilfreich sein.

[1] Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der 1.014 Personen zwischen dem 30.05. und 04.06.2022 teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.