Skip links

Dr. Oetker darf Pizza-Konkurrent Galileo übernehmen

Im Vorprüfverfahren hat das Bundeskartellamt keine Beanstandung gefunden: Demnach steht der Übernahme des Pizza-Produzenten Galileo durch die Unternehmensgruppe Dr. August Oetker KG nichts im Wege.

Laut Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes, zeigen sich trotz der Konzentration für Tiefkühlpizza am Markt keine Bedenken, wenn Dr. Oetker als Marktführer in dem Bereich auch noch den bedeutenden Hersteller für Handelsmarken Galileo übernimmt. Wir haben unsere Freigabe auf breite Ermittlungen gestützt und den Fall aus allen denkbaren Perspektiven beleuchtet. Im Ergebnis zeigen sich trotz hoher Marktanteile keine durchgreifenden wettbewerblichen Bedenken. Den Verbrauchern und dem Handel stehen ausreichend Ausweichoptionen zur Verfügung, so Mundt. Außerdem sei im TK-Pizza-Segment mittlerweile genügend Konkurrenz gegeben, sodass auch die Platzhirsche“ auf die Discounter ausweichen und viel auf das Aktionsgeschäft bauen.

Zu den umfangreichen Ermittlungen des Kartellamts gehörte auch die Umfrage bei anderen Herstellern und bei Einzelhändlern. Auch wenn Dr. Oetker zu den größten Nahrungsmittelherstellern in Europa zählt (vor Nestlé) und Galileo ein bedeutender Hersteller im dem Segment für Handelsmarken im LEH ist, sprach nichts gegen die Übernahme. Der marktbeherrschenden Stellung sprachen trotz der hohen Stellung beider Unternehmen einige Punkte entgegen. Der eine ist die Funktion von Nestlé-Wagner-Gruppe als große Gegenspieler. Die Gruppe führt das Segment Mini-Pizza zudem aktuell an. Die Oetker-Übernahme könne sich demnach als wettbewerbsfördernd auswirken. Auch wenn Dr. Oetker und Nestlé-Wagner letztlich mit 60 Prozent Marktanteil gemeinsame marktbeherrschende Stellung einnehmen, spricht aber die Marktentwicklung der letzten Jahre gegen einen zukünftige Vormachtstellung oder ein Duopol.