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Brandbrief der Lebensmittelhandwerker Bayerns

In einem Brandbrief an das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie haben die bayerischen Ernährungshandwerke auf die existenzbedrohende Entwicklung der Strom- und Gaspreise aufmerksam gemacht. Die Spitzenverbände der Fleischer, Bäcker, Müller, Konditoren und Brauer fordern den bayerischen Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger auf, die Situation zu entschärfen. Denn: Die Lage bedroht die Betriebe und führt zu immensen Produktpreisanstiegen. Hauptgeschäftsführer des Verbands Private Brauereien Bayern Stefan Stang zufolge seien nicht allein die schwer kalkulierbaren Strompreise, sondern alle wesentlichen Kostenfaktoren (Rohstoffe, Transport etc.) ein großes Problem. „Wir werden nicht umhinkommen, diese Preissteigerungen auf unsere Erzeugnisse umzulegen.“

Energie-Preispolitik bedrohe Betriebe und forciere massive Lebensmittel-Preisanstiege

Hauptkritikpunkt der Beschwerde richtet sich an die Preispolitik der Energieversorger. Aufgrund des ungebremsten Preisanstiegs am Strommarkt und der hohe Volatilität verschwinden Preisangebote oder sind drastisch beschränkt. Dies verhindere jedwede Vergleichs- oder Reaktionsmöglichkeiten der Handwerksbetriebe Betriebe. Die Mehrbelastungen bringen vielen in große Nöte.

„Die Marktentwicklung wird im kommenden Jahr zu massiven Kostensteigerungen führen, was hohe Auswirkungen auf die Verkaufspreise haben wird. Es muss schnellstmöglich nach vernünftigen Wegen zur Reduzierung der Belastungen gesucht und ein Weg aus dieser Krise gefunden werden“, sagt Lars Bubnick, Geschäftsführer des Landesinnungsverbandes für das bayerische Fleischerhandwerk.

Reduzierung einzelner Energiebestandteile und Ausbau der regenerativen Energien

Ein Lösungsansatz sei zumindest die zeitweise Reduzierung einzelner Energiekosten-Bestandteile wie Umlagen und Abgaben bis wieder eine Preisstabilität und Kalkulierbarkeit entsteht. Das könnte laut Netzwerk bereits 2024 der Fall sein.

„Die konventionellen Energien wie Öl und Gas sind die Preistreiber, nicht die erneuerbaren Energien“, betont Dr. Josef Rampl, Geschäftsführer des Bayerischen Müllerbundes e.V. Ein schnellerer Ausbau der regenerativen Energien würde vielmehr dafür sorgen, dass Energie bezahlbar bleibe. Auch aus diesem Grund, neben der CO2-Einsparung und einer höheren Unabhängigkeit von internationalen Lieferanten, müsse der Zubau beschleunigt werden.