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Der zehnjährige Aldi-Bau von Schöningen

Lange wurde vermutet, dass aus dem Betonfundament des geplanten Aldis an der Elmstraße in Schöningen nur noch Pflanzen erwüchsen. Doch nun, nach zehn Jahren des Hin und Her zwischen Discounter, Anwohnern und der Politik sprießen die ersten Wände aus der mittlerweile grün bemoosten Basis. Aldi baut seit Anfang August weiter und möchte bereits zu Ende des Jahres fertig sein.

Aldi darf seinen Markt in Schöningen fertigstellen

Zehn Jahre nachdem der erste Spatenstich an der Elmstraße in Schöningen zum Bau eines neuen Aldi-Marktes getätigt war und ein Fundament für einen Discounter mit 1200 Quadratmetern Verkaufsfläche gesetzt wurde, zieht das Unternehmen nun die Seitenwände hoch. Dazwischen war für Außenstehende Ruhe, Nichts. Nur dieser sich von grau in grün wandelnde Schandfleck aus betonierter Ungewissheit und Streitigkeit. Im Hintergrund aber lief der scheinbar unendliche Rechtsstreit. Die Anwohner, die sich zur Interessengemeinschaft von Anwohnern der Berg- und Elmstraße zusammengeschlossen hatten, hatten sich mithilfe eines Rechtsbeistands und diversen Eingaben und Anträgen, Beschwerden und Klagen gegen die Sinnhaftigkeit und den Nutzen dieses Marktbaus in Ihrem Viertel gestemmt. Das Gericht gab den Anwohnern zwischenzeitlich recht, womit Aldi und die Stadt den Bebauungsplan änderten und mit einer reduzierten Verkaufsfläche auf gleichbleibender Grundfläche einen neuen Anlauf nahmen. Der Vorgang drehte sich im Kreis – lange, sehr lange.

Jetzt geht es ganz schnell

Doch jetzt ist die Baugenehmigung ist tatsächlich rechtskräftig. Gleich mit der finalen Freigabe durch Oberveraltungsgericht Niedersachsen durch das Abschlagen eines letzten Normenkontrollantrages durch die Interessengemeinschaft von Anwohnern der Berg- und Elmstraße rollten die Baumaschinen an. „Der Bau des ALDI-Markts in Schöningen an der Elmstraße 8A wird seit ca. zwei Wochen fortgesetzt. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir uns zum Rechtsverfahren nicht äußern“, ließ die Pressesprecherin von Aldi Nord aus Essen Larissa Rosellen gegenüber Einzelhandelaktuell verlauten. Also entsteht nun doch noch der Markt mit einer zum ersten Plan reduzierten Verkaufsfläche von 800 Quadratmetern. Für die Anwohner ändert sich dadurch herzlich wenig. Gegenüber der Braunschweiger Zeitung äußerte sich einer der Sprecher der Interessengemeinschaft allerdings als guter „Verlierer“, in dem sie das Ergebnis „im Rahmen demokratischer Gepflogenheiten akzeptieren“ (BZ 17.08.2023).

Ein erfreulicher Ausgang

Bürgermeister Malte Schneider zeigt sich erfreut über den Ausgang und den nun sehr schnell fortschreitenden Bau: „Die rechtliche Basis ist geschaffen und erschöpfend geprüft, die Baugenehmigung ist rechtskräftig und die Stadt hat sich nichts mehr vorzuwerfen. Für die Anwohner ist es ihr gutes Recht gegen den Bau vorgegangen zu sein und als Demokrat absolut akzeptabel. Allerdings ist es schade, dass sich dieser Streit so lange hinziehen musste. Letztlich aber bin ich froh und erleichtert, dass es nun weitergeht. Und auch für die Bewohner des Viertels, die zu einem großen Teil etwas älter sind, freue ich mich, dass sie bald auf kürzeren Wegen fußläufig einkaufen gehen können.

Der Aldi-Markt in der Elmstraße „soll voraussichtlich Ende des Jahres fertigstellt werden“, schreibt Rosellen weiter. Was allerdings mit dem Aldi-Markt in der Hötensleber Straße passiert, ist unklar. Malte Schneider werde versuchen, bei Aldi alsbald Klarheit über den Betrieb des Marktes zu erhalten – auch da weitere Gewerbeanfragen bereits ins Haus stehen.