Pils, Alt, Weizen, hell oder dunkel – „In Deutschland gibt es über 1.300 Braustätten, die zusammen etwa 5.000 verschiedene Biere herstellen“, lautet es offiziell auf der Internetseite der deutschen Brauer. In Anbetracht der nur vier gebotenen Zutaten aus Malz, Hopfen, Wasser und „neuerdings“ Hefe ist das
beachtlich. Auch international haben sich unfassbare Facetten ein und desselben Getränks ergeben. Das muss gefeiert werden. Seit 2008 gibt es den „Tag des internationalen Bieres“. Ein guter Grund also Helles ins Dunkel zu bringen, Bierstile zu erläutern, und Festivitäten zum Thema anzukündigen. In diesem Sinne: Hopfen und Malz, Gott erhalt`s.
Woher stammt dieser „Feiertag“?
Es sollen fünf Freunde in Amerika in einer Bar, darüber gesponnen haben, dass es einen feierlichen Tag für dieses Getränk geben müsse. Einen, den die ganze Welt gemeinsam feiert. Denn: nationale „Tage des Bieres“ gibt es schon weit länger – hierzulande den 23. April. Was also in einem Lokal 2007 begann, brach seinen Siegeszug um die Welt an. Er soll aktuell in über 200 Städten auf der Welt begangen werde, so die offizielle Internetseite.
Die liebe deutsche Bierkultur und weltweite Vielfalt
Wie eingangs erwähnt ist die Vielfalt in Deutschland mit Pils, Weizen, Weißbier und Märzen, Schwarzbier, Bockbier, Hellem und mehr äußerst umfangreich. Wie auch beim Broten rühmen wir uns mit einer großen Diversität. Doch auch andere Länder erzeugen über ihre Grenzen hinaus bekannte Spezialitäten hervor. Beispiele sind amerikanische Lager, belgische Double und Triple, irische Stouts und Ales.
Auch nach Jahrhunderten entstehen zudem immer neue Hopfengenüsse durch den großen Craft-Beer-Boom, der nun schon seit einigen Jahren anhält.
Craft Beer – altes Handwerk modern gedacht
Craft Beer lässt sich nicht in eine Schublade stecken. Wo sind die Grenzen zu „normalen“ Bieren? Was macht Craft Beer aus? Eines ist klar: Craft Beer bringt die einstige Vielfalt zurück auf den Biermarkt. Es sind eigenständige Brauer, die von Mainstream-Produkten Abstand nehmen und stattdessen charakterstarke Biere kreieren. Viele greifen auf die Basis der alten Zutaten zurück, verwenden dabei aber unterschiedlichste Hopfensorten und Züchtungen sowie verschiedenste Malze in Bezug auf Sorte wie Präparation. Zudem variieren sie mit weiteren Ingredienzien. Ob Schokolade, Himbeere, Whiskey oder Kaffee – der Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt.
Kleine Bierkunde
Pils findet bundesweit den größten Absatz. Es ist ein helles, hopfenhaltiges und untergäriges Bier, das nach der böhmischen Stadt Pilsen benannt ist. Der hohe Hopfenwert und Stammwürzgehalt machen es spritzig-herb.
Das Märzen ist ein stärkeres Bier, das sich während der Lagerung im Sommer entwickelte. Früher durfte vom 23. April bis zum 29. September kein Bier gebraut werden. Märzenbiere sind körperreich, süffig und karamellbetont.
Helles ist der Inbegriff für bayerisches Bier. Dieser ursprüngliche Durstlöscher ist die Hauptsorte der bayerischen Brauereien. Im Unterschied zum Pils ist Helles wegen seiner geringen Bitternote und seines vollmundigen Geschmacks beliebt.
Das Ale war vor der Hopfen-Einführung nach England ein obergäriges, aus gemälztem Getreide fermentiertes Getränk mit diversem Aromenspiel. Heute bezeichnet man alle obergärigen Biere als Ale, unter denen es Unterscheidungen wie das Pale, Mid, Light oder Brown Ale gibt.
Weißbier ist kohlensäurebetont, weist Nuancen von Bananen und Eisbonbons auf. Dem Kristallweizen fehlen diese heftigen Noten, und dunkles Weizenbier erinnert an reife Früchte. Bei Weißbieren kommt das Malz zur Geltung, wodurch Karamellnoten aufkommen.
Röstmalze verleihen Schwarzbieren seine Farbe und seinen Charakter mit leichten Kaffee- und Kakaonoten. Es ist ein aromatisches Bier mit einem durchschnittlichen Alkoholgehalt von 4,9 Volumenprozent. Das Schwarzbier wurde 1543 das erste Mal urkundlich erwähnt.