Nach dem Verkauf durch die Metro-AG beginnt nun die Zerschlagung der real-Einzelhandelskette. Erste Wettbewerber bekunden Ihr Interesse. So wollen EDEKA und Kaufland Märkte übernehmen.
EDEKA und Kaufland übernehmen 141 Märkte
Entsprechende Verträge seien bereits unterzeichnet worden, teilte der künftige Real-Eigentümer, SCP Retail Investments, am Dienstag mit. Von den insgesamt 141 Filialen, die in diesem Zusammenhang zur Disposition stehen, sollen demnach 88 Real-Märkte an Kaufland gehen. 53 somit an EDEKA. Die Mitarbeiter sollen übernommen werden, wie SCP betonte. Das Bundeskartellamt muss dem Verkauf allerdings noch zustimmen.
Klarheit und Planbarkeit schaffen
Der Vorsitzende des Verwaltungsrats von SCP Retail Investments, Patrick Kaudewitz, betonte, dass somit für fast die Hälfte der Real-Märkte und deren Mitarbeiter Klarheit und Planbarkeit geschaffen werden könne. Der bisherige Real-Eigentümer Metro und die SCP-Group hatten bereits im Februar einen Kaufvertrag für die 276 Real-Supermärkte unterzeichnet. Der Abschluss des Kaufprozesses wird allerdings erst im Mai oder Juni erwartet.
Nicht alle real-Filialen werden gerettet werden können
Die Zerschlagung der real-Einzelhandelskette nach der Übernahme durch die SCP-Group ist grundsätzlich beschlossene Sache. Ein Großteil der 276 Real-Märkte soll an Wettbewerber verkauft werden. Nur ein Kern von 50 Filialen soll noch 24 Monate unter dem Namen Real weitergeführt werden. Die aktuelle Einigung mit EDEKA und Kaufland ist diesbezüglich ein wichtiger Schritt, dennoch werden insgesamt wohl 30 Real-Märkte an ihren jeweiligen Standorten die Tore schließen müssen. Die Beteiligten gehen davon aus, dass sich der Zerschlagungsprozess über einen Zeitraum von mindestens 18 Monaten hinziehen wird.
Alle Optionen werden geprüft
Die weitere Veräußerung an Einzelhandelsunternehmen sowie die Aufteilung von Märkten in kleinere Flächen – dies sind die Optionen für die verbleibenden mehr als 100 Märkte, deren Schicksal noch nicht geklärt ist. Der Investor SCP Retail Investments betont: „Nur wenn beides sich als wirtschaftlich nicht machbar erweise, sei eine Schließung des jeweiligen Standorts nicht ausgeschlossen.“
Die Zerschlagung der real-Einzelhandelskette beginnt also: Die ersten Märkte würden ab dem vierten Quartal dieses Jahres an Kaufland und EDEKA übergehen, so ein Sprecher der Investorengruppe.