Auch wenn in diesem Jahr mit Kontaktbeschränkungen und abgesagten Veranstaltungen vieles anders läuft, muss man sich nicht die Freude nehmen lassen. Veranstalten Sie Ihren Weihnachtsmarkt zu Hause. Dekorieren Sie die eigenen vier Wände und verbreiten Sie dort Düfte von gebrannten Mandeln, Schmalzkuchen, Champignonpfannen oder Glühwein. Hier sind Tipps, wie Sie die Klassiker der Weihnachtsmärkte in die eigene Küche holen:
Duftende, warme Schmalzkuchen
Sie haben viele Namen: Striezel, Mutzen, Kräpple, Kilwiküchle oder einfach – frische Schmalzkuchen. Zur Weihnachtszeit zählen sie zu den unwiderstehlichen Klassikern. Die Basis dafür bildet ein einfacher Hefeteig, der in Pflanzenfett (vegetarisch) ausgebacken wird. So geht´s:
Sie benötigen
• ½ Hefewürfel
• 150 ml warme Milch
• 1 Ei
• 300 g Mehl
• 50 g Zucker
• 2 Päckchen Vanillinzucker
• 40 g weiche Butter
• etwas Salz
Zerbröseln Sie den halben Hefewürfel und lösen Sie ihn in der warmen Milch auf. Sieben Sie das Mehl in eine Schüssel, drücken Sie eine Mulde hinein und gießen Sie langsam die Hefemilch ein. Ei, Zucker, zwei Päckchen Vanillinzucker, eine Prise Salz und die weiche Butter geben Sie hinzu und verarbeiten alles mit dem Knethaken eines Handrührers zu einem glatten Teig, dann zugedeckt etwa eine Stunde an einem warmen Ort gehen lassen. Breiten Sie den Teig auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche 1 cm dick aus und schneiden Sie mit einem Messer 4 cm breite Rauten zu. Die Rohlinge können weitere 10 Minuten gehen, während Sie das Ausbackfett in einem Topf auf 175 °C erhitzen. Die Teigstücke portionsweise hineingeben, bis beide Seiten eine goldbraune Färbung aufweisen. Abtropfen, mit Puderzucker bestäuben – fertig
Selbst gebrannte Mandeln
Gebrannte Mandeln haben Tradition. Und die süß gerösteten, warmen Nüsse lassen sich kinderleicht (und günstig!) selber machen. Für die Zubereitung vermengen Sie:
• 80 ml warmes Wasser
• 125 g Zucker
• ½ TL Zimt
• 2 TL Vanillezucker
• 1 Prise Salz
Alles in einen Topf geben und erhitzen, bis sich der Zucker vollständig aufgelöst hat. Geben Sie 200 g Mandelkerne hinzu, kochen Sie alles bei starker Hitze unter Rühren auf, bis die Flüssigkeit verdampft ist und der Zucker kristallisiert. Dann die Temperatur reduzieren und die Mandeln im karamellisierenden Zucker schwenken. Zuletzt auf einem Backpapier ausbreiten und abkühlen lassen.
Die legendäre Champignonpfanne
Kaum etwas ist so typisch, so verführerisch deftig wie die Champignonpfanne für den Weihnachtsmarkt – vor allem in Sahnesauce oder mit Knoblauchdip. Wie die auch zu Hause gelingt, erfahren Sie hier. Der Dip geht schnell, indem Sie einfach:
• 30 g Crème fraîche
• 2 zerdrückte Knoblauchzehen
• 1 EL Olivenöl
• 1 EL Weißweinessig
• 1 EL Mayonnaise
• 1 TL gehackten Schnittlauch
• etwas Salz …
… verrühren, ziehen lassen und abschmecken. Für die Champignonpfanne etwa 600 g kleine, geputzte Champignons bei hoher Hitze ohne Öl in einer großen Pfanne rösten. Quietschen sie und geben ihr Wasser ab, drehen Sie die Temperatur herunter, fügen 1 EL Öl sowie zwei gehackte Zwiebeln hinzu und braten die Pilze weiter an. Fügen Sie 1 TL Paprikapulver, eine Prise Pfeffer und einen kleinen Schuss Wasser hinzu. Lassen Sie alles köcheln, bis das Wasser verdampft ist, und servieren Sie alles mit dem Knoblauchdip.
Der betörende Duft von Flammlachs
Wenn der Rauch des Feuers aufsteigt, am Lachs auf dem Brett vorbeizieht und sich so zu einem unwiderstehlichen Duft vermengt – das ist Flammlachs. Das können Sie auch zu Hause haben – mit Grill oder Feuerschale. Die Flammlachsbretter – sei es Zeder, Birke, Kirsche oder Fichte – erhalten Sie samt Stahlklammer im Internet. Die frischen Lachsfilets gibt es an den Fischtheken der Supermärkte oder dem Fischhändler des Vertrauens.
Alles weitere ist eigentlich keine Kunst, das Ergebnis aber umso mehr. Erstellen Sie eine Marinade aus Olivenöl, gepresstem Knoblauch, Salz, Pfeffer und Zitrone. Würzen Sie das Filet damit und klemmen Sie es mit der Hautseite zum Brett ein und befestigen sie schräg zum Inneren zeigend an Grill oder Feuerschale. Entfachen Sie ein Feuer und garen Sie den Fisch indirekt. Variieren Sie mit der Hitze, indem Sie Flamme und Glut näher oder vom Filet wegschieben. Erstellen Sie einen Pinsel aus frischen Kräutern wie Schnittlauch, Petersilie, Dill, Rosmarin, Thymian, den Sie zwischendurch in die restliche Marinade tunken und den Fisch damit bestreichen. Gern können Sie hier und da schon vom Fisch probieren und so Ihren individuellen Lieblingsgarpunkt finden. Genießen Sie die winterliche Kühle am offenen Feuer bei betörendem Duft und genießen Sie hinterher atemberaubenden Fisch.
Kein Marktgang ohne Glühwein oder Punsch
Es ist kalt, Sie sind mit Freunden auf dem Weihnachtsmarkt unterwegs, und ein Punsch oder Glühwein ist jetzt genau das Richtige – eine aktuell fernliegende Vorstellung, die aber mit selbst hergestelltem Glühwein bzw. Punsch etwas näherrückt.
Für Glühwein brauchen Sie einen schönen Rotwein Ihrer Wahl, den Sie nach Belieben mit Sternanis, Zimtstange, Bio-Orangenschalen, etwas Rohrzucker, einem guten Schuss Kirschwasser und Gewürznelken erwärmen (nicht
kochen). Dem Ergebnis können Sie gern Mandelsplitter und Rosinen hinzufügen. Herrlich. Außerdem gibt es aber noch schöne Alternativen wie den Eierpunsch, bestehend aus Zucker, Eigelb, Zimt, Zitronensaft, Rum und Weißwein, den Teepunsch aus dünnem Tee und Köm (Aquavit mit Kümmelnote) oder den Kinderpunsch als alkoholfreie Variante aus Schwarz- oder Früchtetee und Orangensaft, verfeinert mit Zimt und Nelken.
Darf es noch etwas Deko sein? Der Wunschbaum
Lichterketten, Tannengrün und Holzhütten sind die vorherrschenden visuellen Merkmale eines Weihnachtsmarktes. Hinzu kommen viele handgefertigte Dekorationsartikel. Auch solche lassen sich mühelos selbst anfertigen. Sammeln Sie verschiedene Stöcke und Äste beim Waldspaziergang. Die kleinsten Äste legen Sie nach oben und die weiteren der Länge nach aufsteigend darunter. Dann verbinden Sie die Stöckchen jeweils genau in der
Mitte mit einem Faden. Die einzelnen „Etagen“ lassen sich nun hübsch mit Holzspielzeugen oder Wolle und Leinen verzieren. Im Anschluss können Sie den Wunschbaum aufhängen – entweder frei, dass sich die einzelnen
Stöckchen drehen, oder an der Wand.