Der Deutsche Bundestag hat am vergangenen Freitag eine Änderung des Öko-Landbaugesetzes und des Öko-Kennzeichnungsgesetzes beschlossen. Dazu erklären der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Ernährung und Landwirtschaft der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Albert Stegemann, sowie der zuständige Berichterstatter, Hans-Georg von der Marwitz:
Zwei Drittel der Verbraucher achten auf das Biosiegel!
Albert Stegemann: „Heute ist ein guter Tag für die ökologische Land- und Ernährungswirtschaft in Deutschland und für alle, die Bio-Lebensmittel genießen wollen. Viele Verbraucher haben in der Corona-Pandemie mehr Bio-Lebensmittel eingekauft. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) geht für das Jahr 2020 von einem Plus von 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr aus. Der neue BMEL-Ernährungsreport 2021 unterstreicht dies. Danach achten mittlerweile fast zwei Drittel (64 Prozent) der Verbraucher auf das Biosiegel; deutlich mehr als noch im Vorjahr (50 Prozent).
Diesen Trend wollen wir weiter stärken. Dazu haben wir heute im Deutschen Bundestag die Weichen gestellt – für Klarheit, Kontrollen und Transparenz bei Bio-Lebensmitteln. Wir haben in Deutschland hervorragende und gesunde Lebensmittel, ob konventionell oder ökologisch erzeugt. Das ist in erster Linie unseren innovativen und nachhaltig arbeitenden Landwirtinnen und Landwirten zu verdanken.“
Hans-Georg von der Marwitz: „Für den Öko-Landbau sind die Änderungen der Gesetze ein voller Erfolg. Das bewährte Kontrollsystem werden wir weiter erhalten. Per Änderungsantrag haben die Koalitionsfraktionen das Kontroll- und Zertifizierungssystem erstmals auf eine verlässliche und klare Rechtsgrundlage gestellt. Insbesondere regeln wir deutschlandweit einheitlich, dass die privaten Kontrollstellen auch ohne vorhergehende Länderverordnung die Bio-Zertifikate ausstellen dürfen. Damit können die Kontrollstellen ihre Arbeit wie gehabt abrechnen und sich auch in Zukunft tragfähig finanzieren. Ferner bündeln wir die Überwachung der Kontrollstellen und siedeln sie bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung an. Damit verhindern wir einen föderalen Flickenteppich und sorgen für effiziente Verwaltungsstrukturen.
Bio in Küchen und Kantinen!
Auch die Außer-Haus-Verpflegung haben wir mit dem heutigen Beschluss deutlich gestärkt. Viele Menschen, die während der Corona-Pandemie zu Hause gekocht haben, sind auf den Bio-Geschmack gekommen. Den dadurch gestiegenen Absatz wollen wir aufrechterhalten, indem wir Küchen und Kantinen ermöglichen, mit ihrem Bio-Anteil zu werben, sobald sie wieder öffnen können. Dazu haben wir die Voraussetzungen geschaffen, um die Zertifizierung von Bio-Zutaten in der Außer-Haus-Verpflegung künftig flexibel und praktikabel zu ermöglichen.“