Die Deutschen blicken immer sorgenvoller in die Zukunft: 38 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher haben in der repräsentativen Verbraucherumfrage der SCHUFA angegeben, dass es ihnen zunehmend schwerfallen wird, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Dies ist ein Anstieg von zehn Prozentpunkten innerhalb weniger Monate: Im Januar 2022 gaben dies 28 Prozent der Befragten an. Auch der Anteil der Personen, die mit großer Wahrscheinlichkeit einen Kredit aufnehmen müssen, um ihren Lebensstandard halten zu können, ist gestiegen – von zehn auf 14 Prozent.
Angst vor hoher Inflation und steigenden Energiekosten
Der Grund: Mehrausgaben für Gas, Öl und Lebensmittel. Mehr als zwei Drittel der Deutschen (71 Prozent) sind in Sorge, dass die Inflation den Wohlstand in Deutschland gefährdet. Neben einem allgemeinen Preisanstieg (79 Prozent) befürchten die Menschen hierzulande weitere Preissteigerungen bei Energie (82 Prozent) – aber auch steigende Abgaben und Steuern (71 Prozent).
„Corona-Pandemie und nun der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine: Die steigenden Preise haben erhebliche Folgen für die finanzielle Situation eines Großteils der Menschen in Deutschland“, sagt Dr. Ole Schröder, Vorstand der SCHUFA Holding AG. „Entsprechend hat sich die Stimmung der Verbraucherinnen und Verbraucher gegenüber dem Jahresbeginn noch einmal verschlechtert.“
Gedrückte Stimmung bei den Verbraucher:innen
Nur 41 Prozent der Menschen glauben, dass dieses Jahr besser wird als das vergangene. Zu Beginn des Jahres hofften noch 57 Prozent der Befragten auf bessere Zeiten. Insgesamt ist die Stimmung gedrückt: 62 Prozent der Befragten schauen im Mai 2022 eher sorgenvoll oder sogar mit Angst in die Zukunft – 8 Prozentpunkte mehr als noch im Januar dieses Jahres.
Die schlechte Stimmung erreicht offenbar jetzt auch die höheren Einkommensgruppen: 53 Prozent der Befragten mit einem Haushaltseinkommen von über 4.000 Euro äußern Angst vor der Zukunft – eine Steigerung von 15 Prozentpunkten gegenüber dem Januar! In Haushalten mit einem Einkommen von unter 2.000 Euro lag deren Anteil mit 72 Prozent zwar höher, hatte aber bereits Anfang des Jahres bei 64 Prozent gelegen.
Zustimmung zu Corona-Maßnahmen
In der Verbraucherumfrage der SCHUFA wurden neben den wirtschaftlichen Aspekten auch Einstellungen zur Corona-Pandemie und dem Klimawandel abgefragt.
So befürworten 71 Prozent der Befragten grundsätzlich das bundesweit einheitliche Vorgehen bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie. Inhaltlich werden die im April verabschiedeten Änderungen im Infektionsschutzgesetz allerdings etwas weniger positiv gesehen. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung (57 Prozent) begrüßt die Entscheidung zum neuen Infektionsschutzgesetz. Für 48 Prozent der Befragten kommen die Lockerungsschritte aber zu früh.
Stromversorgung wichtiger als Energiewende
Die Einstellungen der Verbraucher:innen zur Nachhaltigkeit sind stark von den Folgen des Ukraine-Krieges geprägt: Fast zwei Drittel der Befragten (72 Prozent) ist eine gesicherte Stromversorgung gerade wichtiger als die Energiewende. 47 Prozent ist es wichtig, dass es zuhause warm ist, egal woher die Energie dafür kommt. Insgesamt hat Nachhaltigkeit aufgrund der aktuellen Krisensituation für fast die Hälfte der Befragten (48 Prozent) an Wichtigkeit verloren.