Im Bild: S.E. Yavor Gechev, Minister für Landwirtschaft; Franziska Giffey, Regierende Bürgermeisterin von Berlin; Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes e.V.; Janusz Wojciechowski, EU-Kommissar für Landwirtschaft; Dr. Christian von Boetticher, Chairman of the Federation of German Food and Drink Industries (BDI); Cem Özdemir, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft der Bundesrepublik Deutschland; Dirk Hoffmann, Geschäftsführer der Messe Berlin (v.l.n.r.), © Messe Berlin
Grüne Woche 2023 im Zeichen von Nachhaltigkeit, Ernährungssicherheit und Klimaschutz
Nach zwei Jahren Pause öffnet die Internationale Grüne Woche erneut für zehn Tage Ihre Pforten. Sie setzt aktuelle Themen und Trends aus Landwirtschaft und Ernährung auf die Agenda. 1.400 Aussteller aus 60 Ländern spiegeln dies in Berliner rund um Landwirtschaft, Gartenbau und Ernährung wieder. Agrarpolitischer Höhepunkt ist die Ministerkonferenz auf dem Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft.
In der 87. Ausgabe präsentiert die internationale Leitmesse für Landwirtschaft, Gartenbau und Ernährung eine globale Marktübersicht der Ernährungswirtschaft. Außerdem finden Gäste das größte Angebot an regionalen Spezialitäten auf Messen. Die IGW diskutiert zudem Lösungsansätzen für ein nachhaltiges Leben über Klimaschutz und Ressourcenschonung bis zur Ernährungssicherung.
In seiner Eröffnungsrede wies der Präsident des Deutschen Bauernverbandes Joachim Rukwied auf die Bedeutung von Landwirtschaft und Ernährung hin. Sei sei sowohl in der Politik als auch in Umwelt- und Klimafrage massiv involviert. So habe Putins Krieg seinen Ausführungen die Ernährungssicherheit in eine Krise gestürzt. Außerdem seien Bauern in Verantwortung gezogen, bei der Umsetzung der Klimaziele Einfluss zu nehmen. Dabei fand er klare Worte: Politik und Landwirtschaft stünden sich aktuell zu sehr im Wege, um nachhaltig positiv in die Zukunft zu gehen: „Wir stehen zu den Zielen des Green Deal. Der politisch eingeschlagene Weg beispielsweise bei den Plänen zur pauschalen Reduktion des Pflanzenschutzmitteleinsatzes und zur Naturwiederherstellung ist jedoch der gänzlich falsche.“ Auch im Bereich der Tierhaltung seien zwar Veränderungen zu spüren, jedoch bei weitem nicht ausreichend genug. Letztlich apelliert Rukwied: „Landwirtschaft ist im Kern eine Branche, die vom Generationengedanken geprägt ist. Auch in der Politik muss sich dies widerspiegeln. Entscheidend ist, dass die Politik in allen Bereichen wieder näher an die Menschen heranrückt, anstatt sich immer weiter von ihnen zu entfernen.“
Auf der Internationalen Grünen Woche
Die land- und forstwirtschaftlichen sowie gartenbaulichen Sonderschauen schaffen eine einzigartige Erlebniswelt für das Publikum. Zu den Highlights zählen die Blumenhalle und die Tierhalle sowie die Halle 3.2. Sie bietet mit dem ErlebnisBauernhof und der Sonderschau „Wie schmeckt die Zukunft“ von der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie und dem Lebensmittelverband spannende Einblicke.
Die Bundesregierung ist gleich mit drei Sonderschauen von Bundeslandwirtschaftsministerium, Bundesentwicklungsministerium und Bundesumweltministerium vertreten. Zu seiner ersten Internationalen Grünen Woche im Amt erklärt Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft Cem Özdemir: „Endlich können wir in diesem Jahr den Austausch und Dialog in den Hallen unterm grün erleuchteten Funkturm wieder persönlich genießen. Darin liegt die große Chance: Denn die Art und Weise wie wir uns ernähren, hat erheblichen Einfluss auf das, was die Landwirtschaft produziert und wie sie es produziert. Dabei gilt: Schützen, um zu nutzen. Aber auch nutzen, um zu schützen.“
Höhepunkt bei den mehr als 300 messebegleitenden Fachveranstaltungen ist das 15. Global Forum for Food and Agriculture (GFFA, 18.-21.1.), das vom Bundeslandwirtschaftsministerium ausgerichtet wird. Das Leitthema lautet „Ernährungssysteme transformieren: Eine weltweite Antwort auf multiple Krisen“.