Nachdem Agrarminister Özdemir bereits im Juni die Eckpunkte für das neue staatliche Tierwohllabel festlegte, ist nun der nächste Schritt getan. Zum einen wurde ein Gesetzentwurf vorgelegt, zum anderen präsentierte das Ministerium ein Logo.
Schlicht und deutlich
Das Logo soll länglich mit vier abgerundeten Eckendaherkommen. Schwarz umrahmt werden fünf Kategorien, die auf die Haltungsformen hinweisen dargestellt. Vor jeder Kategorie sind kleine Kästchen, wobei das zutreffende schwarz ausgefüllt ist. Die Haltungsformen reichen von der gesetzlichen Mindestanforderung Stall über Stall plus Platz, Frischluftstall und Auslauf/Freiland bis hin zu Bio.
Im Gegensatz zu den bisherigen Haltungsform Siegeln, würde diese neue Variante verpflichtend auf der Verpackung – der bei Frischfleisch aus der Theke mittels Beschilderung – anzubringen sein. Zunächst fände es voraussichtlich ab 2023 bei Schweinefleisch seinen Einsatz. Darauf würde es sukzessive ausgeweitet.
Kritik schon vor der Einführung
Zunächst müsse es auch bei diesem Log eine Testphase zur Meinungsbildung geben. Allerdings gibt es bereits vor der ersten Einführung Kritik von Lebensmittelverbänden. Die „Vier Pfoten“ halten es für für eine „herbe Enttäuschung“, da die Einstufung in die Kategorie beispielsweise – außer bei dem Punkt „Bio“ – nicht das Leben des Tiere berücksichtige, sondern nur die Zeit während der Mast.
Der BUND bezeichnet das Label als richtige Richtung, auch wenn es noch Luft nach oben gebe, hinsichtlich der Bezeichnung der Stufen. Auch die Einstiegsstufe könne so noch nicht eindeutig als Tierwohl bzw. Umweltschutz definiert werden.