Corona hat im Handel einiges bewirkt – den Boom von Onlineshops, Lieferservices, kontaktloses Bezahlen, die Digitalisierung – beispielsweise durch Kundenzählung am Eingang. Dieser eigentlich simple Punkt scheint nun weit mehr Möglichkeiten zu bieten, was beinahe abzusehen war.
Künstliche Intelligenz könnte Einzug halten
Am Eingang von immer mehr Märkten passiert der Kunde Bildschirmen, welche die Anzahl der Kunden im Markt anzeigen. Grün, wenn die Kundenzahl noch de nötigen Corona-Abstand zulässt, rot, wenn der Markt zu voll ist. Einer der Anbieter dieser Ampeln ist Sensalytics. Sie sieht– wie andere Firmen auch – weit mehr Möglichkeiten der zur Zählung eingesetzten Sensoren. Mithilfe der künstlicher Intelligenz ließen sich zahlreiche Messungen des Kundenverhaltens anstellen.
Im Grunde könnten sie – ohne wirklich persönliche Daten einzufangen – viele für den Händler interessante Erkenntnisse bringen. Sie könnten Werte über die meist genutzten Wege, die der Kunde geht liefern. Sie könnten Verweildauern vor Regalen, Schlangen vor defekten Pfandautomaten, vergriffene Warenbestände anzeigen. Außerdem würden Sie den Zulauf an Aktionswaren messen können.
Möglichkeit birgt Gefahren
Natürlich sind Datenschützer auf der Lauer. 2017 gab es bei der Supermarktkette Real sensorische TV’s, die Werbung anhand Alter und Geschlecht des Kunden anspielen sollten. Es folgte ein große Aufschrei. Jetzt sind Händler, wenngleich Edeka, Aldi, Lidl, Rewe Zählsysteme haben und sich die System im rechtlichen Rahmen bewegen, skeptisch. Dennoch, die Technik entwickelt sich weiter, die Möglichkeiten werden vielfältiger und der Einsatz wohl wahrscheinlicher.