Noch im Dezember hatten einige Händler ihre Preise für Schweinefleisch deutlich angehoben. Grund dafür waren die zunehmenden Bauernproteste und diverse Gespräche von Landwirtschaft, Handel und auch Politik. Mit den erhöhten Preisen sollten die Landwirte nun mehr Unterstützung erhalten. Allerdings hielt die Maßnahme nicht lang an, denn die Schweinefleisch-Preise sinken wieder.
Schwarz-Gruppe rudert zurück
Gerade die Schwarz-Gruppe, zu der der Discounter Lidl und der Supermarkt-Kette Kaufland gehören, haben auf die Proteste reagiert. Auf der einen Seite tätigte das Unternehmen eine 50-Millionen-Euro-Spende für die Initiative Tierwohl. Auf der anderen Seite zog es die Preise für Schweinefleisch um rund einen Euro an. Damit sollen die Landwirte unterstützt und eine bessere Haltung ermöglicht werden. Auch andere Händler wie die Rewe-Group hatten ihre Preise den Protesten folgend nach oben angepasst.
Nun aber werden die Preise wieder gesenkt. Seit der Erhöhung im Dezember sind gerade einmal knapp zwei Monate vergangen. Laut Angaben der dpa könne der Preis „aufgrund der aktuellen Marktgegebenheiten leider nicht aufrechterhalten“ werden, so Kaufland. Auch Lidl sagte, dass dadurch gegenüber der Konkurrenz ein enormer WEttbewerbsnachteil entstünde. So sehe man sich gezwungen, den Preis wieder zu senken. Man könne nicht allein auf höherem Niveau halten.
Bauernverband enttäuscht
Jürgen Maurer, Voritzender des Bauernverbandes Schwäbisch Hall-Hohenlohe-Rems, zeigte sich gegenüber dem Südwestrundfunk enttäuscht von der Entwicklung. Seiner Ansicht nach sei die „Geiz-ist-Geil-Mentalität“ noch immer zu sehr in den Köpfen der Menschen verankert. Seiner Meinung nach müsse man das Problem gesamtgesellschaftlich angehen und aus den Lösungen einen „Gesamtgesellschaftsvertrag“ entwickeln. Dem Bericht zufolge seien aber keine neuerlichen Demonstrationen geplant.