Sechs von zehn europäischen Verbrauchern essen jeden Tag eine Portion Obst oder Gemüse. Angesichts dieses Konsumverhaltens ist es nicht verwunderlich, dass die Qualität und der Geschmack der Lebensmittel zwei der wichtigsten Kriterien sind, wenn es darum geht, diese Erzeugnisse in unseren Einkaufskorb zu legen. Zu diesem Ergebnis kommt die 1. Europäische Beobachtungsstelle zur Wahrnehmung von Obst und Gemüse. Zugrunde liegt eine Analyse, die im Rahmen des CuteSolar-Programms durchgeführt wurde und die eine Bestandsaufnahme des Kenntnisstandes der Europäer zu den Produktionsbedingungen von Obst und Gemüse in der EU sowie über ihre Präferenzen in Bezug auf die Kaufgewohnheiten liefert.
Qualität entscheidet!
Die Umfrage, die anhand einer Stichprobe von 4.505 Personen in Spanien, Belgien und Deutschland durchgeführt wurde, kommt zu dem Ergebnis, dass es für sieben von zehn Personen wichtig ist, Obst- und Gemüseprodukte europäischer Herkunft zu kaufen. Der Grund ist offensichtlich: Die verwendeten Anbaumethoden erwecken Vertrauen (40 % der Befragten unterstützen diese Idee). Beim Kauf von Obst und Gemüse geben die Verbraucher Qualität, Geschmack und Lebensmittelsicherheit den Vorrang vor anderen Aspekten. Hierzu zählen Vielfalt, Preis und Umweltverträglichkeit. So nennen rund 80 % der Befragten in Deutschland Qualität und Geschmack als besonders ausschlaggebende Faktoren für ihre Kaufentscheidung.
Wahrnehmung von Solargewächshäusern
Sechs von zehn Gemüsesorten, die in Europa konsumiert werden, werden in Solargewächshäusern in Südspanien angebaut. Diese befinden sich in Almeria und an der Küste von Granada. Zwei Gebiete, die lediglich Sonnenlicht benötigen, um Pflanzen anzubauen. Im Gegensatz dazu setzen Gewächshäuser in anderen Produktionsgebieten auf fossile Energiequellen. Die Produktionskapazität der spanischen Solargewächshäuser ist so hoch, dass sie 50 % der europäischen Märkte beliefern. In den Wintermonaten sogar 60 %. Aufgrund dieser maßgeblichen Bedeutung sollte die Umfrage ermitteln, welches Bild Solargewächshäuser bei den Verbrauchern hervorrufen. Die Mehrheit der Befragten ist der Produktion in solar-betriebenen Gewächshäusern gegenüber recht positiv eingestellt. Fast 50 % der Befragten haben eine positive Wahrnehmung der Anbaumethoden. 36 % hingegen haben sich noch keine Meinung gebildet. Weniger als 4 % geben eine negative Meinung zu Protokoll. In Deutschland sind es sogar nur 3,5 % der Befragten, die dieser Anbaumethode kritisch gegenüberstehen.
Nutzung sauberer Energie!
Das Hauptargument, das die positive Wahrnehmung von Solargewächshäusern unterstützt, ist die Verwendung von sauberer Energie in der Pflanzenzucht. Tatsächlich stammen 96 % der in den Kulturen verwendeten Energie direkt von der Sonne. Ein Aspekt, der von 58 % der Befragten positiv gesehen wird. 37 % der Teilnehmer bringen Gewächshäuser mit einer hochtechnologischen Landwirtschaft mit geringen Umweltauswirkungen in Verbindung, die durch das Schaffen von Arbeitsplätzen, vor allem für gering qualifizierte Gruppen, zu einer positiven sozialen Wirkung (34 %) in der Region beigetragen hat. Was das Obst und Gemüse betrifft, das in diesen Gewächshäusern angebaut wird, sind 56 % der Bevölkerung der Meinung, dass es sicher und gesund ist. Neben diesem Aspekt legen deutsche Verbraucher auch besonderen Wert darauf, dass Obst und Gemüse aus Solargewächshäusern auf umweltfreundliche Weise produziert wird (52 %) und hierbei der natürliche Geschmack erhalten wird (51 %).
Was ist ein Solargewächshaus?
Ein Solargewächshaus ist eine geschlossene Struktur. Diese ist mit einer Plastikfolie bedeckt, durch die die Sonnenstrahlen scheinen und den Pflanzen das nötige Licht geben, um die richtige Temperatur für ihre Entwicklung in den Wintermonaten aufrechtzuerhalten, damit sie die Photosynthese durchführen können. Dabei produzieren die Pflanzen aus dem CO2, das sie aus der Luft aufnehmen, Nährstoffe und geben enorme Mengen an Sauerstoff an die Atmosphäre ab. Solargewächshäuser unterscheiden sich deutlich von den Produktionsmethoden anderer Gewächshäuser, in denen Heiz- und Beleuchtungssysteme auf Basis fossiler Brennstoffe eingesetzt werden, die bis zu 30 % mehr Energie verbrauchen und dadurch umweltbelastend wirken.