Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte sind zum Vorjahresmonat um 12,6 Prozent gesunken. Das teilt das Statistische Bundesamt mit. Seit der Erhebung 1949 ist das der größte Rückgang überhaupt. Die Entwicklung ist insbesondere auf einen Basiseffekt aufgrund des sehr hohen Preisniveaus im Vorjahr zurückzuführen, zu dem die Preise im Gegensatz so stark gestiegen waren wie nie (+45,8 % gegenüber August 2021). Allein die Nahrungsmittelpreise steigen weiter.
Hauptursächlich für den Rückgang der Erzeugerpreise gegenüber dem Vorjahresmonat waren die Preisrückgänge bei Energie, aber auch bei den Vorleistungsgütern. Die Preisanstiege bei den Konsum- und Investitionsgütern schwächten sich weiter ab. Energie war im August 2023 um 31,9 % billiger als im Vorjahresmonat, nachdem Sie im September 2022 noch auf ihrem historischen Höchststand lag. Die Preise für Strom fielen über alle Abnehmergruppen betrachtet gegenüber August 2022 um 43,2 %, während sie gegenüber Juli 2023 um 2,6 % stiegen.
Deutlicher Preisanstieg bei Verbrauchsgütern vor allem durch höhere Preise für Nahrungsmittel
Die Preise für Verbrauchsgüter waren im August 2023 um 6,9 % höher als im August 2022 und sanken gegenüber Juli 2023 um 0,3 %. Nahrungsmittel waren 7,6 % teurer als im Vorjahr. Besonders stark stiegen die Preise für Zucker (+87,2 % gegenüber August 2022). Verarbeitete Kartoffeln kosteten 32,3 % mehr als im August 2022, Schweinefleisch 24,7 %. Obst- und Gemüseerzeugnisse waren 17,8 % teurer als ein Jahr zuvor. Nur wenige Produkte waren im August 2023 billiger als im Vorjahresmonat. So kosteten nicht behandelte pflanzliche Öle 39,7 % weniger, die Preise für Butter sanken um 32,4 %. Flüssige Milch war 5,4 % billiger als im August 2022, Kaffee 5,3 %.