Der Deutsche Bauernverband ist nicht überzeugt von den Eckpunkte für ein Klimaschutz-Sofortprogramm der Bundesregierung im Bereich der Landwirtschaft, Landnutzungsänderungen und Forst (LULUCF) nicht überzeugt. Bernhard Krüsken, Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes meint, dass „eine Stilllegung von Flächen und Drosselung der Produktion keine nachhaltige Klimastrategie“ sei. Schließlich arbeite man in DEutschland bereits sehr klimaeffizient. Stattdessen müsse „die Bundesregierung eine heimische Erzeugung von Nahrungs- und Futtermitteln im Sinne der Versorgungs- und Energiesicherheit unterstützen.“
Klimaschutz-Maßnahmen in der Landwirtschaft zu unmotiviert
Grundlegend seien die klimapolitischen Ambitionen der Ampel nach 2019 zurückgegangen. Lediglich landwirtschaftliche Maßnahmen einer erweiterten Datenbasis bei der Düngung, eine reduzierte Stickstoff-Düngung für Backweizen, ein Ausbau des Ökolandbaus, eine „klima- und tiergerechte Nutztierhaltung“ sowie ein Energieeffizienzprogramm seien zu wenig. „Im Bereich der Landnutzung will die Bundesregierung im Wesentlichen unter anderem mit dem Aktionsprogramm natürlicher Klimaschutz faktisch auf Verdrängung der landwirtschaftlichen Produktion, die vermehrte Stilllegung von Forstflächen und die Schaffung zusätzlicher Wälder hinwirken. Das ist aus Sicht der Landwirtschaft nicht akzeptabel“, so der Bauernverband.
Falsche Ansätze inmitten der Energiekrise
Der DBV sieht stattdessen ein wirkungsvolles Klimaschutz-Sofortprogramm mit der Bildung von Kohlenstoff-Senken auf Acker- und Grünlandflächen und eine Inwertsetzung der Kohlenstoff-Bindung als sinnvoll an. „Die Potenziale von Carbon Farming sollten nicht liegengelassen, sondern aktiv vorangebracht werden. Ansonsten wird das Ziel der Klimaneutralität in Deutschland nicht zu erreichen sein“, schreibt der Verband in seiner Pressemitteilung. Eine Methanreduktion durch intensiveren Gülle-Einsatz in Biogasanlagen wie von der Bundesregierung genannt, würden gerade jetzt in der Energiekrise den Klimaschutz durch Bioenergie und nachwachsende Rohstoffe hinter das Klimaschutzprogramm 2019 zurückwerfen.
Klimaschutzerfolge werden anerkannt
Positiv sieht der DBV, dass die Bundesregierung die bisher erreichten Erfolge der Landwirtschaft im Bereich Klimaschutz anerkennt und die Landwirtschaft auf dem richtigen Weg sieht. Die Emissionen wurden kontinuierlich auf 61 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent gesenkt.