Rewe startet den hybriden Einkauf: Nach fünfmonatiger Testphase hält das High-Tech-System “Pick&Go” als zusätzliche Option Einzug in den Einkaufsalltag der Kölner Kunden. Das System erfasst mittels Kamera- und Sensortechnologie die Einkäufe sicher und datensparsam und rechnet diese nach Verlassen des Marktes ohne Kassenvorgang automatisch ab. Davon überzeugten sich bei der Eröffnung Ellyes Skhiri und Teammanager Thomas Kessler vom 1. FC Köln, die den ersten offiziellen Einkauf im Markt per “Pick&Go” machten.
Mühe- und kontaktlos umsetzbar
Ohne an der Kasse zahlen zu müssen lassen sich sowohl Groß- als auch Schnelleinkäufe bequem, schnell, kontaktreduziert und sicher abwickeln. Der Rewe-Markt in der Nähe zum Kölner Neumarkt testete seit Mai mit einem Kreis Mitarbeitern “Pick&Go” auf Herz und Nieren. Mehr als 300 Kollegen generierten rund 3.000 Einkäufe, packten rund 15.000 Produkte in ihre Taschen und verließen ohne Kassiervorgang den Markt.
Im Grunde deuten nur deutliche Datenschutzhinweise sowie moderne Eingangsschranken darauf hin, dass der Rewe-Markt in der Zeppelinstraße innovativer ist als andere. Die Funktionalität ist dabei einfach: Kunden können sich bei Betreten mit der “Pick&Go”-App von Rewe an der Schrank für den autonomen Checkout anmelden. Darauf werden alle gewünschten Produkte, die sie aus den Regalen nehmen, ohne kassieren den Markt verlassen und erhalten die Rechnung automatisch in der “Pick&Go”-App. Unstimmigkeiten können in der App innerhalb von 24 Stunden reklamiert werden. Anschließend können sich die Kunden an den Kundenservice wenden. Fragen beantwortet zudem das Marktpersonal.
Optik und Sonsorik ermöglicht “Pick&Go”
Mithilfe von Kameras, Sensoren in den Regalböden sowie weitere Hightech-Bausteine und rund sechs Kilometer Highspeed-Netzwerk-Kabel lassen sich alle Produkte per “Pick&Go” einkaufen – Backwaren, Obst und Gemüse, Trockensortiment, Tiefkühlprodukte, sogar selbst heiße Speisen wie Leberkäse und Rosmarinkartoffeln oder der frisch gebrühte Latte Macchiato für unterwegs. Der Datenschutz war und ist ein zentraler Aspekt bei der Entwicklung und beim Betrieb des Systems. Die von Kunden erfassten Bildaufnahmen werden datensparsam verarbeitet. Sie dienen ausschließlich dazu, den kassenlosen Einkauf in einem hybriden Markt zu ermöglichen. Das System erfasst ausschließlich Daten, um zu erkennen, welche Produkte entnommen bzw. zurückgelegt werden. Es findet weder eine Gesichtserkennung statt, noch kann das System Kunden nach einem Besuch wiedererkennen.
Gemeinsam einpacken, auf eine Rechnung: Gruppeneinkauf möglich
Hohe Erkennungsraten, schnelle Prozesse und großes Engagement der beteiligten Entwicklungsteams sorgten für eine erfolgreiche Testphase. Darin wurde außerdem der Gruppeneinkauf realisiert: “Uns war es natürlich wichtig, alle Anwendungsfälle der Kunden abzubilden. Häufig gehen unsere Kunden als Partner, Kollegen, Freunde oder ganze Familie einkaufen. Für diese Situationen muss ‘Pick&Go’ zuverlässig erkennen, welche Gruppe gemeinsam einkauft, wer die Rechnung bekommt und wer damit den Einkauf bezahlt. Das haben wir ebenfalls umgesetzt”, erklärt Anika Vooes, Projektleiterin aus dem Bereich Research & Innovation bei REWE digital.” „Das System erfasst dabei jeden Nutzer als fortlaufende Nummer und deren Skelettmerkmale. Jede Armbewegung beim Griff ins Regal wird als Aktion erkannt und bewertet. Selbst wenn Produkte falsch zurückgestellt werden, was beim Einkaufen alltäglich vorkommen kann.”
Wie bei Märkten in dieser Größe üblich sind aktuell 13 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie eine Marktleitung in der Zeppelinstraße tätig. Die Einkaufsmöglichkeit über “Pick&Go” macht ihren Job nicht überflüssig. Kunden schätzen auch in Zukunft die Möglichkeit des persönlichen Kontaktes. Auch künftig beantworten die Mitarbeiter Fragen zu Produkten, zum Sortiment und zu Angeboten. Die Beratung beim Einkauf kann sogar mehr Raum erhalten.
Internationale Technologie-Partnerschaft
Rewe arbeitet in diesem Projekt mit Trigo Vision Ltd. zusammen, einem auf Computer-Vision-Technologie spezialisierten Unternehmen. Die Lösung von Trigo erstellt ein 3D-Modell eines Supermarktes, um die Umgebung und Bewegungen darin digital abzubilden. So können die Kunden Artikel auswählen und mit ihnen hinausgehen, während ihre Privatsphäre geschützt wird.