In ganz Deutschland blüht in diesen Tagen der Raps auf mehr als 1 Million Hektar. Und auch, wenn durch die Pandemie und aktuell durch den Krieg in der Ukraine, die eine oder andere dunkle Wolke aufgezogen ist: Der Raps sorgt bei den hiesigen Landwirten aktuell für Lichtblicke. Sie können mit hohen Preisen für die Saat rechnen, die in wenigen Monaten geerntet wird. Die blühenden Rapsfelder sind ein Paradebeispiel für eine funktionierende regionale Wertschöpfung und eine vernetzte Bioökonomie im ländlichen Raum.
„Teller, Tank und Trog“
Statt Importen von Mineralöl und Futtermitteln aus der ganzen Welt, leisten das aus der Rapssaat gewonnene Rapsöl und Rapsfuttermittel einen wichtigen Beitrag zur Versorgung von „Teller, Tank und Trog“. Und das auf kurzen Wegen. Vom Landwirt zum Landhandel und zu den Ölmühlen. Von dort in den Lebensmittelhandel und zur Weiterverarbeitung zu Biodiesel, der dazu beiträgt, Erdölimporte zu reduzieren. Rund 3,5 Millionen Tonnen Raps dürfte die diesjährige Ernte liefern, die zu rund 1,4 Millionen Tonnen Rapsöl verpresst wird, das als Speiseöl verwendet oder zu Lecithin, Biodiesel und Glycerin weiterverarbeitet wird.
Sojaimporte möglichst vermeiden!
Mengenmäßig noch bedeutender ist das Rapsschrot, das beim Pressen ebenfalls entsteht. Es trägt als eiweißreiches Futtermittel dazu bei, Sojaimporte zu vermeiden. Die 2 Millionen Tonnen Rapsschrot der diesjährigen Ernte werden etwa 1,5 Tonnen Sojaschrot ersetzen. Das entspricht rund 500.000 Hektar Sojaanbau in Übersee, für die keine Regenwälder gerodet werden müssen.