Nach 14 Monaten Bauzeit hat der Nürnberger Lebensmittel-Discounter Norma sein neues Logistikzentrum – mitsamt zahlreichen geladenen Gästen aus Wirtschaft und Politik – eröffnet. Das Gebäude mit 34.000 Quadratmetern Lagerfläche und 2.000 Quadratmetern Verwaltung war das bis dato größte Einzelinvestment des Unternehmens und ist hinsichtlich Normas Nachhaltigkeits- und Expansionsstrategie ein Aushängeschild. Die besondere Energieeffizienz, die stark reduzierten Lieferwege und die 200 geschaffenen Arbeitsplätze sind besondere Merkmale des neuen Logistikzentrums.
Nachhaltigkeit im Fokus
Im Kontext der Nachhaltigkeitsstrategie von Norma ist der Neubau in Gerolzhofen zu betrachten. Die ökologischen Maßstäbe waren bereits im März 2022 beim symbolischen Spatenstich deutlich gemacht worden. Im Zentrum stehen die 600.000 Streckenkilometer, die dank der optimalen Lage eingespart werden könnten, gibt das Unternehmen an. Auch darüber hinaus sind die 34.000 Quadratmeter große Lagerhalle (Erweiterung auf 50.000 Quadratmeter möglich) und die Verwaltungsgebäude durchweg energieffizient ausgestaltet. Zunächst wurde eine rund 10.000 Quadratmeter messende Phootovoltaikanlage installiert. Die konzipierte Temperierung der Hallenböden – auch durch Nutzung der Abwärme aus den Tiefkühlanlagen – führt zu einem weit geringeren Energieaufwand als gängige Deckenheizungen benötigen. Für den Betrieb sollen keine fossilen Brennstoffe mehr nötig sein. Außerdem sind ökologische Ausgleichsflächen im Bauplan inbegriffen.
Die Kühl-LKW müssen während der Stand- und Wartezeiten nicht selbstständig kühlen, sondern nutzen den Strom des Zentrums. Ladestationen für PKW und Fahrräder profitieren außerdem vom Ökostrom der Lagerhalle. „Tests neuer Antriebsformen für die Lkw-Flotte in Gerolzhofen sind bereits in Planung. So wird NORMA weitere Erfahrungen mit Wasserstoffantrieben sammeln. Auch bereits im Unternehmen getestete Lkw, die mit Flüssiggas (LNG, liquified natural gas) aus Bioabfällen angetrieben werden, sollen zum Einsatz kommen“, heißt es laut Pressemitteilung. Staus und Standzeiten werden zusätzlich durch die durchdachte Streckenführung der Zu- und Abwege vermieden. Somit wird das Logistikzentrum Gerolzhofen zum Vorzeigeprojekt zur Energiebilanz von Norma.
Neue Arbeitsplätze und eine langfristige Strategie
Der Standort in Gerolzhofen ist ab sofort Teil der weiteren 16 bestehenden Logistikzentren und stellt weiterhin die Belieferung der insgesamt 1.450 Norma-Filialen sicher. Auch die Investition in den Standort Gerolzhofen ist von Bedeutung. Es entstehen 200 Arbeitsplätze in Verwaltung, Einkauf und Logistik. Das regionale Handwerk profitierte aus den Aufträgen während der Bauphase. „Zudem finden regionale Landwirte in Norma einen Großabnehmer für die eigenen Produkte, auf den sie sich verlassen können“, kommuniziert das Unternehmen. Der mittelfränkische Standort Röttenbach bleibt zudem erhalten und konzentriert sich auf die Abwicklung des wachsenden Onlinehandels. Er nimmt so eine wichtige Stellung im Gesamtkonzept des Discounters ein.
Titelbild: Bei der Eröffnung des größten NORMA-Logistikzentrums in Gerolzhofen standen vor allem die moderne Technik und die großen Ressourceneinsparungen im Mittelpunkt. Der Neubau kommt komplett ohne fossile Brennstoffe aus, © NORMA