Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) ruft zu flächendeckenden Streiks in der deutschen Süßwarenindustrie auf. Nach mehrstündigen Verhandlungen hat sich die Tarifkommission am heutigen Abend einstimmig für den vorläufigen Abbruch der Tarifverhandlungen mit dem Bundesverband der Süßwarenindustrie (BDSI) ausgesprochen.
Angebot der Tarfikommission völlig unzureichend
Dazu erklärt Freddy Adjan, stellvertretender NGG-Vorsitzender: „Die Situation vieler Beschäftigte ist angesichts der extremen Preissteigerungen längst prekär. Sie erwarten eine echte Entlastung und deutlich mehr Geld, keine Peanuts. “ Auch in der zweiten Tarifverhandlung habe die Arbeitgeberseite ein „völlig unzureichendes Angebot“ abgegeben. „Wir werden eine Streikwelle anschieben, wie sie diese Branche noch nicht erlebt hat. Ohne Rechentricks bieten die Arbeitgeber unter dem Strich eine Lohnerhöhung von 3.8% in 2023 und 2.9% in 2024. So erfüllen sie weder in der Höhe noch bei der Laufzeit die Erwartungen der Beschäftigten.“ Die Gewerkschaft NGG startet jetzt die Streikvorbereitungen. Mit ersten Arbeitsniederlegungen ist ab Juni 2023 zu rechnen.
Forderungen für 60.000 Beschäftigte
Die Gewerkschaft NGG, laut der nach Lebensmittelpraxis-Abgaben wohl Haribo, Storck, Nestlé und Bahlsen streiken werden, fordert 500 Euro mehr pro Monat in den unteren Tarifgruppen A bis E, 400 Euro mehr pro Monat in allen anderen Tarifgruppen, 200 Euro mehr pro Monat für die Auszubildenden, zusätzlich eine Fahrtkostenpauschale von 50 Euro monatlich. Die Laufzeit des neuen Entgelttarifvertrags soll 12 Monate betragen. Die neuen Angebote sollen für die rund 60.000 Beschäftigten der Branche wirksam werden.