Übermorgen ist Muttertag und höchstwahrscheinlich ist das ein oder andere Geschnek in Form von Blumen oder Pflanzen schon fest eingeplant. Doch vielleicht lohnt sich vor dem Kauf noch einmal ein Blick „hinter die Kulissen“ oder eine kritische Nachfrage beim Blumenhändler des Vertrauens.
Über 20.000 Kilometer Einweg-Paletten
Wir wollen Blumenfreude verschenken – doch erzeugen damit gigantische Plastik-Müllberge. Durch Muttertag, Ostern und die Pflanzsaison landen von März bis Mai rund 39 Millionen Einweg-Plastikpaletten im Müll. Sie werden nur verwendet, um Beet- und Balkonpflanzen vom Erzeuger zum Händler zu transportieren und müssen dann als Abfall entsorgt werden. Aneinandergereiht reichen die Einweg-Paletten mit insgesamt 20.500 Kilometern Länge um den halben Globus. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert deshalb Bau- und Gartenfachmärkte sowie große Supermarktketten auf, beim Transport von Pflanzen unverzüglich auf vorhandene Mehrwegsysteme umzustellen. Um den Wandel von Einweg zu Mehrweg zu beschleunigen, müsse Bundesumweltministerin Svenja Schulze zudem eine Abgabe von mindestens 25 Cent je Einweg-Palette einführen, fordert der Umwelt- und Verbraucherschutzverband. Das eingenommene Geld solle zur Mehrwegförderung eingesetzt werden.
Freude verschenken statt Belastung zu hinterlassen!
„Wenn wir unseren Müttern Blumen für Balkon und Garten schenken, dann sollte das Freude machen und nicht die Umwelt und das Klima belasten. In 95 Prozent der Fälle werden diese Pflanzen in Einwegpaletten transportiert. Mittelständische Gartencenter wie Pflanzen-Kölle zeigen bereits seit vielen Jahren, dass Mehrweg auch bei Transportpaletten sehr gut funktioniert. Mehrweg muss zum Standard werden und darf nicht länger die Ausnahme bleiben. Es muss endlich ein Umdenken stattfinden. Insbesondere bei Unternehmen wie Ikea, Obi oder Edeka, die sich Nachhaltigkeit und Klimaschutz auf die Fahnen schreiben. Beim Pflanzentransport hinterlassen diese Unternehmen derzeit nichts als Plastikmüllberge“, so die Stellvertretende DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz.
„Paletten aus Einweg-Plastik sind immer noch zu günstig, sonst würden sie nicht massenhaft eingesetzt. Der Wandel bei den Transportverpackungen darf nicht länger auf sich warten lassen, sondern muss durch eine konsequente Mehrwegpolitik vorangetrieben werden. Der Pflanzenhandel ist gut beraten, sein Plastikmüllproblem jetzt zu lösen und auf Mehrweg zu setzen“, sagt der DUH-Leiter für Kreislaufwirtschaft Thomas Fischer.
Mehrweg ist das Ziel!
Mehrwegtransportverpackungen im Pflanzenhandel verursachen im Vergleich zu Einweg rund 30 Prozent weniger CO2, vermeiden unnötige Abfälle und sparen Ressourcen. 95 Prozent der Schnittblumen werden bereits seit Jahren problemlos in Mehrwegbehältern transportiert, auch über Ländergrenzen hinweg.