Vom 26. bis 29. Juli 2022 finden Biofach, Weltleitmesse für Bio-Lebensmittel, und Vivaness, Internationale Fachmesse für Naturkosmetik, einmalig als Summer Edition im Messezentrum Nürnberg statt. Aussteller, Fachbesucher sowie Vertreter aus Politik und Medien, die sich endlich wieder live und mit allen Sinnen vor Ort begegnen, erwartet direkt am Eröffnungstag eine hochkarätige Keynote rund um die Themen Ökologie, Klimawandel und Resilienz. Passend zum diesjährigen Kongressschwerpunkt der Biofach „Organic.Climate.Resilience“.
Damals, heute , morgen – Bio und Nachhaltigkeit allumfassend betrachtet
Was haben Hanf und Hirse gemeinsam? Beide Pflanzen feiern eine Art Renaissance aufgrund der enthaltenen Nährstoffe sowie Robustheit. Lautet die Zauberformel für eine resiliente Lebensmittelproduktion etwa die Rückbesinnung auf altbewährte Sorten und Anbauweisen? Oder gibt es Trends in der Bio-Branche, die noch vor ein paar Jahren unvorstellbar gewesen wären? Das Kongressprogramm zeigt Altbewährtes für eine grüne Zukunft und blickt im Forum Nachhaltigkeit weit voraus. Es lässt in eine optimistische sowie klimaneutrale Zukunft blicken und gibt Forderungen Raum, welche Rahmenbedingungen auf diesem Weg benötigt werden.
Basis und Willen sind da, sie müssen nur von der Landwirtschaft und gemeinsam mit der Politik umgesetzt werden
In den sieben verschiedenen Foren des Kongresses (Fachhandel, Politik, Wissenschaft, Landwirtschaft, Nachhaltigkeit, Biofach und Vivaness) inspirieren circa 130 Veranstaltungen dazu, sich auf den Weg in eine klimaneutrale Welt aufzumachen. „Das System Bio liefert schon jetzt zukunftsweisende Lösungen für eine nachhaltige Transformation der Ernährungswirtschaft, die wir in den kommenden Jahren deutlich vorantreiben müssen. Auf dem diesjährigen Kongress wird motiviert, inspiriert, in die Zukunft gedacht. Und notwendige Forderungen konkret an die Politik adressiert. Denn die Weichen für einen Umbau der Landwirtschaft müssen jetzt gestellt werden: Ein Umbau hin zu mehr Ernährungssouveränität und weg von Inputs auf Basis fossiler Energie. Hin zu mehr Resilienz, Kreislaufwirtschaft und starken regionalen Wertschöpfungsketten. Hin zu einer artgerechten, flächengebundenen Tierhaltung und einer Pflanzenproduktion, die Böden und Wasser nicht beschädigt und verschmutzt. Die Werkzeuge, die wir schon heute für eine Landwirtschaft der Zukunft haben, müssen wir jetzt entschieden in die Hand nehmen“, postuliert Tina Andres, Vorstandsvorsitzende BÖLW (Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft e.V.).
Forum Fachhandel zeigt aktuelle Aufgaben des Handels auf
Das Programm des Forums Fachhandel lässt schnell erkennen, welchen Herausforderungen sich der Handel in diesen Tagen stellt. „Bio ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Auch deshalb verändert sich das Alleinstellungsmerkmal des Bio-Fachhandels stark. Jetzt heißt es: die Positionierung und das Sortiment schärfen, Kommunikationsstrategien aufsetzen, Mitarbeitende schulen und wichtige Schritte Richtung Digitalisierung zu gehen. Das Foren-Programm gibt praxisnahe Anregungen zu diesen wichtigen Aufgaben“, fasst Danila Brunner, Director Exhibitions Biofach und Vivaness, die handelsspezifischen Beiträge zusammen.
Altbewährtes für eine grüne Zukunft?
Den Programmauftakt des neuen Forums Landwirtschaft macht die eingangs erwähnte Hirse („Hirse als Chance in Zeiten des Klimawandels“, 27. Juli, 10 Uhr, Raum Kiew D). Von Anbau, Tierhaltung und Schlachtung, über Bio-Zertifizierung bis hin zum Thema Betriebsnachfolge – das neu geschaffene Forum bietet einen umfassenden Einblick in die Dimensionen moderner Öko-Landwirtschaft.
Beleuchtet werden auch die Herausforderungen auf dem Weg zu 30 Prozent Bio-Fläche bis 2030. Ein klares politisches Ziel, das mit dem Projekt der Bundesregierung „Mehr Zukunft wagen“ einhergeht.
Forum Nachhaltigkeit blickt nach vorne
Wirft man einen Blick in das Programm des Forums Nachhaltigkeit, geht es politisch fordernd weiter. Denn auf dem Weg zur Klimaneutralität 2045 müssen alle Akteure noch große Fortschritte machen. Die gute Nachricht: Im Forum gibt es genug Inspiration dafür. Ob zu ökologischem Fairplay, CO2-Reduktion im Handel, True Cost Accounting, Humusaufbau oder Klimakulinarik – die Ideen, Projekte und Erfahrungen der Sprecher rütteln auf und motivieren zur Transformation oder eben den zeitgerechten Einsatz von Bewährtem, wie der Hirse und dem Hanf.
Themenbereich Unverpackt mit Angeboten rund um Zero Waste
Analysiert man die Wertschöpfungskette eines Produkts, kommt man irgendwann zu dem kritischen Punkt „Verpackung“. Wie viel ist nötig? Wie wenig ist möglich? Schließlich sollten Lebensmittel lange haltbar sein und Hygiene-Standards von Pflegeprodukten eingehalten werden. Sowohl auf der Biofach als auch auf der Vivaness 2022 entdecken Besucher zur einmaligen Summer Edition über 60 Aussteller, die sich intensiv mit der Herausforderung Verpackung beziehungsweise „unverpackt“ auseinandergesetzt haben und nachhaltige Lösungen vorstellen. Auch auf dem Kongress findet das Thema statt und zu beiden Messen werden Themen-Rundgänge angeboten.
In Halle 8 präsentiert der Angebotsbereich Unverpackt sehr eindrücklich die steigende Relevanz der Thematik. Die Partner des gebündelten Bereichs – die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE), der Unverpackt e.V., der Verband der Unverpackt-Läden in Deutschland und der deutschsprachigen EU, sowie Großhandel und Produzent Bananeira – zeigen gemeinsam, wie unverpacktes Einkaufen und gemeinwohlorientiertes Wirtschaften funktioniert und stetig weiterentwickelt wird.