Der Handelsverband Deutschland (HDE) fordert vor dem Mittelstandsgipfel des Bundeswirtschaftsministeriums erneut eine Reduzierung von Bürokratie und Vorgaben – die Lage sei schwierig genug. Des Weiteren bekräftigt der HDE seinen Wunsch nach einer Gründungsoffensive für Handelsunternehmen einer Einführung von Ansiedlungsmanagern, um die Innenstädte dauerhaft zu stärken.
Stetig wachsende „Bürokratie war schon in guten Zeiten mehr als ärgerlich“
Für 2023 rechnet der HDE mit rund 9.000 neuen Schließungen kleiner oder mittelständischer Betriebe. „Weit über 90 Prozent der Unternehmen im Einzelhandel in Deutschland gehören zum Mittelstand – kleine und mittelgroße Betriebe. Die Nachwirkungen der Corona-Krise und die in der Folge der hohen Inflation schlechte Konsumstimmung treffen diesen mittelständischen Einzelhandel knüppelhart“, so HDE-Präsident Alexander von Preen. Wegweisende Entscheidungen der Bundesregierung für bessere Rahmenbedungen könnten helfen, eine drohende „Verödung ganzer Stadtzentren“ einzudämmen. „Der Aderlass über die vergangenen Jahre ist gewaltig“, sagt der HDE-Präsident. Staatliche Fördermaßnahmen für Neugründer und Ansiedlungsmanager, die Leerstandssituation vor Ort beobachten und sinnvolle Nachnutzungen vermitteln, könnten der prekären Lage entgegenwirken. Im Fokus sollte dabei demnach auch die Koordinierung aller beteiligten Akteure vor Ort aus Handel, Kommune, Gastronomie, Handwerk und Kultur stehen.
Zusätzlich müssen laut Preen Veränderungen bei steuerlichen und bürokratischen Hindernissen herbeigeführt werden. „Der Bürokratieabbau ist seit Jahrzehnten in aller Munde. In der Praxis aber werden immer mehr bürokratische Berichtspflichten aufgebaut. Das war schon in guten Zeiten mehr als ärgerlich. Die aktuelle Krise jedoch macht es unerlässlich, manch alten Zopf abzuschneiden. Die Politik braucht wieder mehr Zutrauen in die Funktionsweise der sozialen Marktwirtschaft.“