Die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, hat sich bei der Polymer-Gruppe in Bad Sobernheim über ein vom Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) gefördertes Projekt zur Entwicklung von biobasierten Kunststoffen informiert. Die Polymer-Gruppe stellt eine breite Palette von Kunststoffen her. Mithilfe der Förderungen entwickelte das Institut einen Biokunststoff, der den Einsatz nachwachsender Rohstoffe im Sinne der Bioökonomie-Strategie der Bundesregierung weiter steigern kann. Das gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut für Angewandte Polymerforschung durchgeführte Projekt wurde insgesamt mit circa 500.000 Euro gefördert. Ziel ist, mit innovativen Lösungen Plastik entlang der Wertschöpfungskette zu reduzieren. Biobasierte Kunststoffe werden zum Beispiel als Verpackungen für Lebensmittel eingesetzt. Aber auch im Haushaltsbereich und in Elektronikartikeln, etwa für Displays von Mobiltelefonen, können sie eingesetzt werden.
Stete Forschung an Verpackungsalternativen zu Plastik
Um den Marktanteil zu steigern, sind biobasierte Kunststoffe weiterhin Gegenstand von Forschung und Entwicklung. Aktuell unterstützt das BMEL über das Förderprogramm Nachwachsende Rohstoffe 38 Vorhaben zum Thema Biokunststoffe mit insgesamt rund neun Millionen Euro. Julia Klöckner: „Die großen Mengen an Plastikmüll, die täglich produziert werden, sind ein globales Problem. Und sie sind eine Gefahr für unsere sensiblen Ökosysteme. Klar ist: Plastik hat nichts im Meer und nichts in unseren Böden zu suchen. Mit unserer Förderung schaffen wir Lösungen.“
In Deutschland werden pro Kopf und Jahr 227,5 Kilogramm Plastikmüll produziert. Damit liegt Deutschland über dem europäischen Durchschnitt. „Deshalb geht es um innovative Lösungen, um Plastik entlang der Wertschöpfungskette zu reduzieren und die Entwicklung biobasierter Kunststoffe voranzutreiben“, so Julia Klöckner.
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat zur Reduzierung von Plastikmüll bereits zahlreiche Maßnahmen im Programm zur Innovationsförderung ergriffen:
- 3,4 Millionen Euro für die Entwicklung intelligenter und innovativer Verpackungen
- Unterstützung der Entwicklung nachhaltiger Verpackungslösungen aus Makroalgen
- Begutachtung aktueller Projektideen im Rahmen der „Bekanntmachung über die Förderung von Innovationen zur Reduzierung von Kunststoffverpackungen entlang der Lebensmittelkette“. (Start der förderwürdigen Projekte voraussichtlich Mitte 2022)
- Unterstützung von Forschungsvorhaben zu Biokunststoffen im Rahmen des Förderprogramms Nachwachsende Rohstoffe
- Projekt des Thünen-Instituts zum Verbleib des Makro- und Mikroplastik in der Umwelt
- Bearbeitung von Lösungen für die Reduktion von Verpackungen und den vermehrten Einsatz von Mehrwegverpackungen im Bundesprogramm Ökologischer Landbau. Entwicklung eines Leitfadens „verpackungsfreie Supermärkte“.
C.A.R.M.E.N verabstaltet WebKonferenz zu „Biobasierte Verpackungsfolien – Forschung, Herstellung und Anwendung“
Wie steht es um die Forschung, Verarbeitung und Herstellung dieser neuen Werkstoffe? Haben sie die Eignung bestehende Produkte zu ersetzen? Diesen Fragen stellen sich die Vortragenden am 29. Juli 2021 bei der C.A.R.M.E.N.-( Centrale Agrar-Rohstoff Marketing- und Energie-Netzwerk)-WebKonferenz „Biobasierte Verpackungsfolien – Forschung, Herstellung und Anwendung“. Dort geben Sie außerdem einen aktuellen Einblick zum Stand der Technik und den aktuell bestehenden Herausforderungen.
Die C.A.R.M.E.N.-WebKonferenz erfolgt in Kooperation mit dem Zukunftsnetzwerk biobasierte Polymere BioFoN und richtet sich an Verpackungsunternehmen, Forschung und Entwicklung, Einkauf, Produktentwicklung, Verfahrens- und Kunststofftechnik sowie alle fachlich Interessierten. Die Teilnahme ist kostenlos.
Die Anmeldung erfolgt über den Software-Anbieter edudip GmbH mit dem folgenden Anmeldelink: https://www.edudip.com/de/webinar/carmen-webkonferenz-biobasierte-verpackungsfolien-in-forschung-herstellung-und-anwendung-29072021/1538576