In Singapur, einem äußert Hightech- und Innovationsaffinen Land, ist das erste im Labor gezüchtete Fleisch im Verkauf. Ein Restaurant bietet den vom Start-Up „Eat Just“ entwickelten Fleischersatz an. Möglich macht es ein Gesetz zu „neuartigen Lebensmitteln“, dass hier die Gegenheiten zum Marktstart schaffte.
Fleischersatz ist gefragt
Beyond Meat zeigte schon 2019, dass nicht alles Fleisch sein muss. Der Boom um den Burgerpattie aus Erbsen zeigte ein Umdenken, dass viele aufgreifen. Die Herkunft von Fleisch, die Tierhaltung und der Konsum sind in den Medien und in den Köpfen der Verbraucher aktueller denn je. Auch Eat Just hat sich in seiner langen Forschung damit befasst. Denn die Auswirkungen, die die MAssentierhaltung auf die Umwelt hat, lassen sich nicht wegdiskutieren.
Nuggets aus Zellen
Für das neuartige Fleisch wurden Hähnchenzellen entnommen und in einem Bioreaktor mittels einer Flüssigkeit genährt, sodass sie sich reichlich vermehrten. Diese Zellmasse lässt sich letztlich zu Nuggets oder Bällchen formen. Der KOStenfaktor für ein Fleisch aus dem Labor ist allerdings hoch. Aus diesem Grund hat Eat Just die Tierzellen mit Pflanzenprotein ergänzt, um Kosten zu minimieren. Die Produktion wurde über einen Zeitrum vom 20 Zyklen von diversen Toxikologen, Lebensmittel- und Ernährungswissenschaftlern und Biologen begleitet. Aktuell befindet sich das „generierte Hähnchenfleisch“ auf einem Preisniveau eines gehobenen Restaurants. Das solle sich allerdings ändern.
Zunächst musste das Produkt von den Behörden zugelassen werden – was in Singapur zwar zwei Jahre dauerte aber gelang. Daraufhin fand Eat Just ein Restaurant, dass die Nuggets als „cultured chicken“ anbietet. Es sollen weitere Restaurants folgen, bis das Produkt in den dortigen Einzelhandel und dann in die Genehmigung für Amerika, China und die EU gehen soll.