Getreide ist der derzeit teuer. Aufgrund der Krise und der vielfach wegfallenden Importe. Es hätte noch schlimmer kommen können, wenn die nationale Ernte durch die massiven Witterungsbedingungen beeinträchtigt wäre. Der erste Erntebericht des Bauernverbandes 2022 aber entwarnt leicht. Viele Getreide seien „mit einem blauen Auge“ davongekommen.
Weizen, Mais und Grünschnitt für Tierfutter macht Hitze zu schaffen
Es zeichnet sich ab, dass sich die Trockenschäden in vielen Regionen auf den Weizen konzentrieren. Die Wintergerste liegt mit einem geschätzten Ertragsniveau von knapp 7,5 t/ha sogar über dem Vorjahr (7,2 t/ha) und dem Mittelwert der letzten 5 Jahre (6,9 dt/ha). In Summe haben die deutschen Bauern damit nach der ersten Einschätzung des DBV etwa 9 Mio. t Wintergerste geerntet. Einmal mehr hat sich gezeigt, dass die Wintergerste auf vielen Standorten in der Lage ist, die Ertragsbildung abzuschließen, bevor die Vorsommerhitze zuschlägt.
Auch der Raps scheint regional noch leidlich durch die zurückliegenden Monate gekommen zu sein. Hier sind die Erträge bisher auf einem zufriedenstellenden Niveau. Den Weizen hingegen haben die heißen Tage im Juni den Meldungen aus den Landesbauernverbänden zufolge deutlich getroffen. Sowohl der Ertrag als auch die Qualität lassen deutlich zu wünschen übrig. Nach der Trockenheit der zurückliegenden Wochen haben vor allem die Tierhalter große Sorgen um die Futterversorgung. Der zweite oder dritte Grünlandschnitt steht in vielen Regionen schon in Frage und der Mais leidet ebenfalls unter den hohen Temperaturen. Die Hitzerekorde der vergangenen Wochen lassen eine weitere Verschärfung erwarten.