Eine Branchenumfrage zur Alternativen zum Erdgas in der Lebensmittelindustrie, an der sich 65 Unternehmen beteiligten, zeigte ein sehr ernüchterndes Ergebnis. Das teilte Peter Feller, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der BVE, kürzlich mit: „Wir müssen feststellen, dass der Wechsel von Erdgas auf andere Energieträger kurzfristig nur sehr begrenzt möglich ist.“ Die Ernährungsindustrie gehört mit jährlich rund 38 Terrawattstunden zu den größten Erdgasverbrauchern im verarbeitenden Gewerbe. Demnach ist die Frage nach Alternativen und Reduktionspotenzialen dringlich.
Viele Hürden, geringfügige Entlastung
Auf der einen Seite liege laut Feller das technische Potenzial für einen Fuel Switch bis zum Winter gerade einmal bei circa acht bis zehn Prozent. Weitgehend solle Heizöl als alternativer Brennstoff eingesetzt werden. Auf der anderen Seite würde die Umstellung sowohl mit hohen Kosten verbunden als auch mit einigen behördlichen Genehmigungsverfahren verbunden. „Für die Umstellung auf klimafreundliche Energieträger und die damit verbundene Dekarbonisierung der Produktionsprozesse benötigen die Unternehmen eine mehrjährige Vorlaufzeit“, schreibt die BVE.
Reduktion statt Substitution
Eine weitere Möglichkeit, die auch ungeachtet der Energiekrise umgesetzt werden sollte, ist eine Optimierung der Energieeffizienz in der Produktion. Dabei würden weit weniger Investitionssummen benötigt. Vor allem müssten die Unternehmen und ihre Mitarbeiter für die Energieeinsparung sensibilisiert werden.
Die BVE unterstützt Unternehmen der Ernährungsindustrie bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahme u.a. mit einem Branchenleitfaden für den Deutschen Nachhaltigkeitskodex und der vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Klimaschutzkampagne www.plusplusprinzip.de