Seit 2016 haben sich der Global Nature Fund (GNF) und die Bodensee-Stiftung gemeinsam mit Partnerorganisationen im Projekt „LIFE Food & Biodiversity“ dafür eingesetzt, biologische Vielfalt als Kernelement der europäischen Lebensmittelbranche zu etablieren. Nun kam das Projekt zum Abschluss – und der neue Verein „Food for Biodiversity“ führt das Engagement für seine Ziele mit starker Unterstützung fort. Eine Onlinekonferenz am 20. Mai informiert.
Viele Akteure pro Biodiversität
Selten zuvor kamen so viele Akteur*innen unterschiedlicher Institutionen zusammen, um gemeinsam etwas für den Erhalt der Biodiversität in der Landwirtschaft und in der Lebensmittelbranche zu tun. Seit 2016 arbeitete das Projektkonsortium von „LIFE Food & Biodiversity“ mit dem privaten Lebensmittelsektor in Europa zusammen, um den Schutz der Biodiversität durch Lebensmittelstandards und Beschaffungsrichtlinien von Lebensmittelunternehmen zu verbessern. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) und das EU LIFE-Programm förderten das Vorhaben fachlich und finanziell.
Gemeinsam mit Umweltschutzorganisationen aus Deutschland, Spanien und Frankreich erarbeiteten die Bodensee-Stiftung und der Global Nature Fund in dieser Zeit u.a. in Zusammenarbeit mit mehr als 90 Vertreter*innen von Standards, Unternehmen, NGOs, wissenschaftlichen Einrichtungen und Ministerien „Empfehlungen für wirkungsvolle Kriterien zum Schutz der Biodiversität in Standards für die Lebensmittelbranche und Beschaffungsrichtlinien von Lebensmittelunternehmen“. Basierend auf diesen Empfehlungen haben 39 Lebensmittelunternehmen, Lebensmittelstandards und Agrargenossenschaften ihre Biodiversitätskriterien verbessert oder sind dabei, dies zu tun.
Vernetzte Lieferketten als Potential nutzen
„Gerade die Unternehmen der Lebensmittelwirtschaft und des Lebensmittelhandels mit ihren oftmals global vernetzten Lieferketten verfügen über großes Potential, durch die Ausgestaltung ihrer Beschaffungskriterien, Lieferanten- und Branchenstandards wirksame Weichenstellungen für eine nachhaltigere, biodiversitätsfreundlichere Lebensmittelwirtschaft vorzunehmen. Zentrale Akteure haben die Chance erkannt und wollen sich diesen Herausforderungen stellen“, sagt DBU-Generalsekretär Alexander Bonde.
Auch wenn die Arbeit des Projektkonsortiums im April wie geplant endete, geht das Engagement diverser Akteur*innen für Biodiversität in der Lebensmittelbranche weiter. Der am 03. März 2021 zum Internationalen Tag des Artenschutzes gegründete Verein „Food for Biodiversity“ setzt sich im Dialog mit namhaften Unternehmen und Standards aus dem Lebensmittelsektor dafür ein, die Arbeit für den Erhalt biologischer Vielfalt zu vertiefen und zu diversifizieren.
Auftaktkonferenz „Biodiversität in der Lebensmittelbranche“
Im Vorfeld des Internationalen Tags der biologischen Vielfalt am 22. Mai findet am 20.05.2021, 10.00-13.00 Uhr MEZ via Zoom die Auftaktkonferenz „Biodiversität in der Lebensmittelbranche“ zur Vereinsgründung statt, zu der alle Interessierten herzlich eingeladen sind. Das Grußwort und die Einführung übernimmt DBU-Generalsekretär Alexander Bonde unter dem Titel „Biodiversität fördern – Ernährungssysteme nachhaltig gestalten“.
Im Rahmen der Konferenz stellen mehrere Mitgliedsunternehmen von „Food for Biodiversity“ ihre Aktivitäten zur Biodiversitätsförderung im Lebensmittelsektor vor. In drei Breakout-Sessions erwartet die Teilnehmenden Interessantes zu den Themenkomplexen Management & Monitoring von Biodiversität, Projekte und Initiativen sowie Standards zum Erhalt der biologischen Vielfalt.