Im Rahmen der Ausstellung „Masterschau“ präsentierten insgesamt 24 Absolventen aus allen Vertiefungsrichtungen des Masterstudiengangs Architektur ihre Abschlussarbeiten. Sechs von ihnen erhielten an der TH Köln den Masterpreis. Darunter Mona Ebelt, die mit Ihrer Masterarbeit eine Umgestaltung des Berliner Großmarkts präsentierte – rund um die nachhaltige Lebensmittelversorgung. Außerdem bedachte die Jury die Studentin beim diesjährigen Schinkel-Wettbewerb in der Fachsparte Städtebau mit einer Anerkennung.
Durchdachtes Konzept
In ihrer Abschlussarbeit konzipierte Mona Ebelt den Berliner Großmarkt neu, um die Lebensmittelversorgung der Stadt nachhaltig zu gestalten. Dafür nutzte sie die Technologie „Vertical Farming“, mithilfe dessen sich in mehreren Etagen von Gebäudekomplexen übereinander Gemüse und Obst anbauen ließe. Der Entwurf bezieht allerdings nicht allein die Großmarktfläche ein, sondern blickt über den Tellerrand hinaus. So ist die Idee, neben den vertikalen Farmflächen am Großmark auch Teile der ehemaligen Flughäfen Tempelhof und Tegel mit Türmen von mehreren Etagen Obst- und Gemüsezucht zu versehen. Mit den nur 518 benötigten Hektar Anbaufläche könnte sich Berlin weitgehend selbst mit Landerzeugnissen versorgen.
Ein weitere positiver Aspekt der besagten Flächen ist die direkte Anbindung aneinander. So können die Erzeugnisse via Straße, Gleis und Wasser auf direktem Wege transportiert werden. „Damit baut der BGM seine Rolle als Distributionszentrum aus, für welche er bereits bei der Kundschaft geschätzt ist. In Zukunft könne der BGM durch den Verkauf von in Berliner vertical farms produzierten Gütern ein Ort sein, der einen entscheidenden Beitrag zur Verbesserung der Klimabilanz unserer Lebensmittel beiträgt“, schreibt die Fakultät für Architektur der TH Köln.
Interdisziplinär und zukunftsweisend
Neben den konkreten Plänen der nachhaltigen Lebensmittelversorgung ist der gesamte Komplex zukunftsweisend gedacht. Mona Ebelt stellt sich die Installation eines inter- und transdisziplinären Campus sowie neue Studiengänge zu vertical farming und Logistiksystemen vor. Bildungsangebote wie ein „House of Food“ würde informieren und Öffentlichkeit stärker einbeziehen.
„Der Entwurf beinhaltet eine klare Gliederung des Raumes bei folgerichtiger Anbindung an die drei Transportwege Straße, Gleise und Kanal. Mobilität und Anwesenheit des Menschen sind konstant mitgedacht worden: Der Übergang zur Wasserkante einerseits wie auch zur Stadt andererseits wird schlüssig durch die Baukörper begleitet, Lernen, Arbeit und Freizeit finden in einem aufeinander bezogenen System ihren Platz“, sagt Jurorin Dr. Ursula Löffler, Vizepräsidentin der TH Köln.
Weitere Informationen und Bilder sind auf der Seit der Fakultät für Architektur zu finden.