Zum Verkaufsstart im vergangenen März standen Kunden noch Schlange, jetzt stapeln sich die Produkte in den Regalen. Weil die Inzidenzen sinken und die Testpflicht dadurch auch wegfällt, sind Selbsttests bei Aldi, Lidl, Rossmann und Co. Ladenhüter. Händler bleiben auf der bestellten Ware sitzen und verramschen sie nun zum Schleuderpreis.
Wie das Technikmagazin CHIP berichtete, rutschten die Preise vor wenigen Wochen erstmals unter die Drei-Euro-Grenze. Erste Online-Händler verkaufen qualitative Selbsttest nun ebenfalls für unter 2 Euro. Drogerie-Riese dm geht einen Schritt weiter und senkt den Preis auf 95 Cent. Zuvor waren die Produkte bereits bei Non-Food-Discounter für einen Euro zu haben.
Pressestellen und Branchenkenner hatten im Gespräch mit CHIP bereits prognostiziert, dass die Preise in absehbarer Zeit auf unter einen Euro pro Test fallen könnten. „Wenn die Inzidenzen sinken und immer mehr Impfungen stattfinden, muss die Ware sogar vernichtet werden“, sagte ein Insider. „Die Tests braucht dann doch eh keiner mehr.“
Der Schaden liegt offenbar in der Branche insgesamt bei mehreren Millionen Euro – ein Fiasko.
Fakt ist, die Bundesregierung hatte im Frühjahr ein großes Testkonzept gestartet. Mit den Testzentren sollten sich Bundesbürger auf das Coronavirus gratis testen lassen. Schuhgeschäfte, Blumenläden und sogar Massagestudios wurden binnen weniger Tage in Testzentren verwandelt. Drogerie-Filialst dm hatte sogar in einigen Bundesländern eigene Teststellen vor die Filialen gestellt.
Ergänzend dazu konnten sich Bundesbürger gratis in den Apotheken und beim Hausarzt testen lassen.