Der Personalmangel in Deutschland ist kein Geheimnis und ein ziemlich offenkundiges Problem. Sicher sind Supermarktbetreiber nicht die einzigen, die davon hart getroffen sind. Aber doch ist es hier auffällig – nicht zuletzt durch die immer häufiger anzutreffenden Hinweisschilder auf den Bedientheken: „Aufgrund von Personalmangel schließen wir die Frischetheken bereits um 18 Uhr.“ So oder so ähnlich lauten die Entschuldigungen, für diesen tatsächlich stark rückläufigen Service.
Service schwer zu halten
Getroffen sind viele. Einige helfen sich selbst und rekrutieren proaktiv Personal aus dem Ausland, aus Indien oder Thailand beispielsweise. Andere sehen sich gezwungen, den Service kurzerhand zu reduzieren. Entweder werden die Öffnungszeiten der Tresen oder aber der Tresen selbst verkürzt. Wieder andere verpacken ihre Frischfleischwaren und nutzen die Theke nur noch als Auslagefläche für die Fleischartikel.
Die großen Lebensmittelketten Rewe und Edeka verzeichnen mit Stellengesuchen für Fleischer, Metzger oder Fleischereifachverkäufer im mittleren vierstelligen Bereich ein kaum zu füllenden Lücke in diesem Bereich. Auch der Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels bestätigt: „Vor allem Metzger und Fleischfachverkäufer werden händeringend gesucht.“
Kein Ende der Frischetheken aber Konzeptanpassungen
Laut Edeka aber sei eine generelle Abschaffung der Frischetheken undenkbar, so berichtete die Lebensmittelzeitung und auch die dpa. Dieser Service müsse erhalten bleiben. Denkbar sei aber ein flexibleres Konzept, das eine Bedienung durch Personal und die Selbstbedienung bei vorverpacktem Frischfleisch kombiniere.