Die Wahlen sind der derzeit in aller Munde – sprichwörtlicher denn je. Denn: Der Getränkehersteller True Fruits macht einmal wieder mit einer neuen Produktkampagne auf sich aufmerksam. Vielleicht sogar mehr, als es das Unternehmen selbst zunächst beabsichtigt hatte. Die Saftflaschen mit Namen und Programmen von Parteien regen die Diskussion an, erst recht seit Edeka sich entschloss, die Sorte „AFD“ zurückzusenden und nicht ins Regal aufzunehmen.
Geschmackssache von der Linken bis zur AFD
True Fruits ist bekannt für seine aufmerksamkeitsstarken Werbekampagnen und Guerilla-Aktionen. Vielfach provokant macht der Getränkehersteller auf sich aufmerksam. Eine schwarze Saftflasche mit dem Namen „Quotenschwarzer“ oder ist nur eine dieser Beispiele, die sowohl Zuspruch als auch Häme hervorriefen. In diesem Fall geht es um die Etikettierung der Saftflaschen mit den Namen der Parteien „Die Linke“, „Die Grünen“, „SPD“, „FDP“, „CDU“ und eben „AFD“. Der Slogan: „Die Qual der Wahl„, womit sie auf etwas ungewöhnliche Weise auf die Wahl aufmerksam machen und informieren. Zusätzlich sind zu den Bezeichnungen noch die jeweilig vorrangigen Punkte der Parteiprogramme aufgeführt. Diese wurden außerdem durch eigens hinzugefügte fiktive Aussagen ergänzt. Die AFD möchte demzufolge jährlich höchstens 1500 Migranten zulassen, die FDP möchte den Mindestlohn abschaffen und die Linkspartei fordere einen Ladenschluss ab 21 Uhr.
Edeka schüttet Öl ins Feuer
Wären die Flaschen nicht Aufreger genug, heizt Edeka die Diskussion an, indem der Lebensmittelriese die AFD-Flaschen zurückgehen lassen möchte. Diese – und nur diese – sollen im Regal des Unternehmens keinen Platz finden. „Rechts ist bei uns kein Platz im Regal“, wirbt die Edeka mit den Flaschen. „Der EDEKA Verbund steht für Vielfalt, Toleranz und die Förderung einer offenen Gesellschaft“, konkretisiert die Meldung. Der Händler wolle die Flaschen zurücksenden. Neben den Flaschen selbst löst das natürlich diverse Reaktionen aus.
Zunächst entgegnet True Fruits im Stile der Edeka Werbung und schreibt über seine Flaschen auf dem bekannten Tafelhintergrund in der typischen Kreideschrift zurück: „Für politische Aufklärung ist bei uns kein Platz im Regal.“ Zugleich machen die Inhaber darauf aufmerksam, dass auch sie die „AFD auch scheiße“ finden. Jedoch sei die Aufklärung bedeutender als Edekas „Social Singnaling“-Gehabe.
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Es ist ein Streit entbrannt, was Demokratie sei. Dieser wird von zahlreichen Kommentaren im Netz und den sozialen Medien mitgetragen und fortgesetzt. Während einige monieren, dass sich gerade True Fruits nicht über Social Signaling zu beschweren habe, finden andere die Aktion super. Was noch kommt bleibt abzuwarten – zu Ende ist die Diskussion wohl noch lange nicht.