Auf Twitter hatte das Unternehmen Aldi Nord kurzerhand verkündet, die Öffnungszeiten von einem Großteil der Märkte im Absatzgebiet zu kürzen. Grund seien Energiesparmaßnahmen. Ein Konzept, dass schon länger auf dem Tisch liegt, von Aldi nun umgesetzt und von anderen eventuell bald nachgemacht wird.
Aldi legt vor
„Als erster Lebensmitteleinzelhändler in Deutschland passt #ALDI Nord die Öffnungszeiten zahlreicher Märkte an und leistet damit aktiv einen Beitrag zum Energiesparen. Ab 01.11.22 schließen diese Märkte um 20 Uhr. Dies gilt zunächst für die Winterzeit 2022/2023“, schreibt Aldi Nord in seinem Social-Media-Kanal. Welche Märkte genau betroffen sein werden, wird nicht bekannt gegeben. Laut Medien entscheide Aldi individuell. Märkte mit hoher Kundenfrequenz speziell am Abend sollen nicht früher schließen.
Verkürzung der Öffnungszeiten stößt auf breite Zustimmung
Bereits im September hatte der Geschäftsführer Thomas Gutberlet der Supermarkt-Kette Tegut einen Brandbrief verfasst, dessen Thema auch geänderte Öffnungszeiten waren. Sein Brief richtete sich an alle 16 Landesregierungen. Er hob die Vorteile der verkürzten Öffnungszeiten in dieser besonderen Situation heraus: „Kurzfristig würde eine Reduzierung helfen, Energie zu sparen. Langfristig würde es das Berufsbild im Einzelhandel wieder attraktiver machen“, zitierte die Lebensmittelzeitung Gutberlet.
Auch Lionel Souque zeigte sich für dieses Szenario offen. Auch wenn er im Vorfeld der Diskussion noch nicht an diese Option gedacht habe, würde er „einen größtmöglichen Beitrag zu den bundesweit notwendigen Einsparungen“ leisten wollen. Einschränkungen für unsere Kunden solle dies nicht hervorrufen.
Die zur Edeka Südwest gehörende Supermarktkette Hieber’s Frische Center hat zeitweise ebenfalls bereits Änderungen vorgenommen. Zum Schutz seiner überlasteten Mitarbeiter schloss Geschäftsführer Dieter Hieber seine Märkte mittwochs bereits um 13 Uhr. Das Konzept stößt auf breite Zustimmung und könnte auch in der Praxis um sich greifen.