Die Verbraucherorganisation Foodwatch hat wieder seinen Negativpreis den goldenen Windbeutel“ verliehen. Seit 2009 prämiert Foodwatch die Hersteller, die mit ihren Produkten irreführend für Verbraucher werben und nicht halten, was sie versprechen. Dafür trifft die Organisation eine Vorauswahl, aus der die Verbraucher mittels Online-Umfrage abstimmen.
Pom-Bären Ofen-Minis – fettreduziert aber keineswegs weniger ungesund
Dieses Jahr hat der Hersteller Intersnack Deutschland den goldenen Windbeutel erhalten. Rund 28 Prozent der etwa 50.000 Verbraucher sprachen sich dafür in der Online-Umfrage aus. Konkret geht es um die Pom-Bär Ofen-Minis. Das Produkt soll laut Foodwatch die dreisteste Werbelüge des Jahres herausgebracht haben. Die Kritik: Intersnack bewirbt den Snack mit „50 Prozent weniger Fett“ und erweckt so einen gesünderen Eindruck. Allerdings weisen die Chips etwa sechs Mal so viel Zucker wie die Original Pom-Bären. „Nach den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation dürften die Pom-Bären aufgrund des Zucker- und Salzgehalts gar nicht erst an Kinder beworben werden“, so der Verein.
„Für die Ofen-Pom-Bären mit ‚50% weniger Fett‘ zu werben und gleichzeitig den Zuckergehalt zu erhöhen – das passt nicht zusammen“, sagt Rauna Bindewald von Foodwatch.
Grund für den erhöhten Zuckergehalt sei ein abweichender Herstellungsprozess. Zudem spreche das Produkt nicht vor allem Kinder an. Man sei eine Familienmarke, was Foodwatch als absurd abstempelt. Die Bärenform und die Comicfiguren der Verpackung sprechen eine deutliche Sprache.
Die weiteren Nominierten und ihre Platzierungen
Neben den Pom-Bären von Intersnack waren vier weitere Produkte für den Goldenen Windbeutel 2023 nominiert. Mehr als 50.000 gültige Stimmen gingen im Wahlzeitraum seit Anfang Juni ein. Auf den Plätzen zwei und drei landeten die Trinkmahlzeit von Yfood und das Porridge von 3 Bears. Die Trinkmahlzeit bewirbt ihre besondere Nährstoffdichte, besteht aber letztlich nur aus Wasser, Milch, zugesetzten Vitaminen und Süßstoff und glänze mit 500 Kalorien. Außerdem sei der Preis von 3,99 Euro für 200 ml Milch mit Zusätzen völlig überzogen. Das Porridge von 3 Bears sind ganz normale Haferflocken zum Sechsfachen des Normalpreises. Das reichte für den dritten Platz. Es folgten der Philadelphia mit Ziegenkäse und Rosmarin, in dem eigentlich nur 3 Prozent Ziegenfrischkäse und ansonsten normale Kuhmilch stecke. Die BakeRolls von Tuc, die noch unter der Vormarke 7Days mehr Inhalt und weniger Preis aufwiesen landeten auf Platz fünf.