Wer kennt sie nicht, die Einweckgläser mit der Erdbeere und dem Schriftzug „Weck“ darunter. Die Firma, die bereits seit 1900 Einkochgläser herstellt, hat es durch seine große Bekanntheit mit dem Begriff „einwecken“ sogar in die Deutsche Sprache und in den Duden gebracht. Dennoch ist das Unternehmen nun in Schieflage geraten und hat laut der WirtschaftWoche und weiteren Medienberichten einen Insolvenzantrag gestellt.
Aus nach 123 Jahren?
Bereits 1900 gründeten Johann Carl Weck und Georg von Eyck die J. Weck & Co. und stellten seit jeher Einkochgläser, Geschirr und weitere Materialien zum Einkochen her. Schon mit Start erlebte die Firma sowie auch das Einkochen einen Boom. Mit Aufkommen der Kühlschränke und darauf auch der Tiefkühlgeräte sah sich J. Weck einer neuen Konkurrenz ausgesetzt. Das Unternehmen reagierte, indem es Gläser und Konserven auch für die Industrie produzierte – auch mithilfe der eigenen Tochter, der Weck Glaswerk GmbH. Dennoch ebbte das Interesse ab. Erst in den vergangenen Jahren erlebt das Einkochen eine Art Renaissance.
Glas-Produktionskosten könnten der Grund für den Insolvenzantrag von J. Weck sein
Bisher äußerte sich das Unternehmen nicht zu den Gründen, warum der Insolvenzantrag gestellt werden musste. Die WirtschaftsWoche vermutet auf Basis der Geschäftsberichte aus 2021, dass der Mutterkonzern zwar zuletzt eine positive Entwicklung durchmachtet, die Glaswerke allerdings ein hoher Kostenfaktor sind. 2021 seien laut WW 3,7 Millionen Euro über einen Ergebnisabführungsvertrag an die Glaswerke geflossen. Die Abgaben 2022 könnten sogar noch höher liegen. Auch hier liegt die Ursache wie in der Glasbranche generell in den stark gestiegenen Energie- und Rohstoffkosten.
Im Folgenden wird ein Insolvenzverwalter weitere Schritte prüfen, Vorfinanzierung zur Sicherung zu leisten und letztlich Kosten zu minimieren, um die J. Weck GmbH wieder profitabel zu machen. Kann das Traditionsunternehmen noch gerettet werden?