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Tierhaltungsstandort Deutschland erhalten

Der Veredlungspräsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Hubertus Beringmeier, sieht den Tierhaltungsstandort Deutschland durch die in den letzten Wochen und Monaten vorgelegten Eckpunktepapiere und Gesetzesentwürfe in Gefahr. „Statt den allgemein anerkannten ‚Borchert-Plan‘ ganzheitlich umzusetzen, wird dieses Konzept in einer Art Salamitaktik zerstückelt und verfälscht. Das macht ihn nicht nur wirkungslos, sondern nimmt vor allem den Tierhaltern die Perspektiven für Investitionen.“ Dazu gehören nach Einschätzung des DBV der mit großen Lücken versehene Entwurf eines Tierhaltungskennzeichnungsgesetzes, der Referentenentwurf zur Änderung des Baugesetzbuches sowie zuletzt die Eckpunkte für ein Bundesförderprogramm zum Umbau der Tierhaltung, das völlig unzureichend finanziert ist.

Eckpunktepapier unannehmbar

Der DBV hält die im Eckpunktepapier vorgesehenen Obergrenzen für völlig unannehmbar. Beispielsweise wolle man die Förderung auf Betriebe mit maximal 200 Sauen je Betrieb begrenzen. Dadurch würden mehr als drei Viertel der Sauenhaltung aus der dringend notwendigen Tierwohlförderung ausgeschlossen. Auch bei den Mastschweinen ist eine Förderobergrenze von 3.000 verkauften Tieren pro Jahr inakzeptabel. „Alles zusammen ist das kein Programm zum Umbau, sondern zum Abbau der Tierhaltung“, macht Beringmeier deutlich. Er fordert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft auf, praktikable Regelungen für eine zukunftsfähige Tierhaltung vorzulegen und umzusetzen. Sie sollten dem dem Sinne des „Borchert-Plans“ entsprechen.

Auch Ulrich Löhr, Vorsitzender des DBV-Fachausschusses Eier und Geflügel, ist besorgt. Er sagt: „Die in diesem Entwurf enthaltenen Platzvorgaben katapultieren vor allem die deutschen Putenhalter aus dem Wettbewerb im EU-Binnenmarkt. Sie führen die heimische Putenhaltung ins Aus. Statt mehr Tierwohl in Deutschland würde mehr Geflügelfleisch importiert. Die deutschen Geflügelhalter stehen zum Umbau der Tierhaltung, aber das geht nur mit einem ganzheitlichen Konzept“, so Löhr.

Quelle: www.bauernverband.de