Das Weihnachtsgeschäft im Einzelhandel hat in der Woche vor dem zweiten Advent etwas an Schwung gewonnen. Es lässt aber bei vielen Handelsunternehmen nach wie vor Wünsche offen. Das zeigt eine aktuelle Trendumfrage des Handelsverbandes Deutschland (HDE) unter rund 400 Händlern aller Branchen, Standorte und Größenklassen.
Positives Bild aber noch Luft nach oben
Die HDE-Umfrage zeigt, dass im Vergleich zur Vorwoche deutlich weniger Unternehmen unzufrieden mit dem Geschäftsverlauf sind. Insbesondere bei größeren Handelsunternehmen lief es demnach im Vergleich zum Rest der Branche überdurchschnittlich gut. Das gilt auch für rund ein Drittel der Innenstadthändler, darunter viele Bekleidungshändler. In den städtischen Vororten und Stadtteilzentren zeigten sich 40 Prozent der Befragten zufrieden. Die Kunden waren in der Woche vor dem Nikolaustag insbesondere auch auf der Suche nach kleineren Geschenken und Süßwaren für die Stiefel.
„Mit Blick auf die vergangenen beiden Wochen ist noch Luft nach oben für das diesjährige Weihnachtsgeschäft. Die Kundinnen und Kunden sind noch deutlich zurückhaltend unterwegs, die allgemeine unsichere Lage mit hohen Energiepreisen dämpft die Stimmung nach wie vor erheblich“, so HDE Geschäftsführer Stefan Genth. So berichten denn auch zwei Drittel der Händlerinnen und Händler von gegenüber dem Vorjahr gesunkenen Besucherzahlen. Mit dem bisherigen Verlauf des Weihnachtsgeschäfts ist nach der HDE-Umfrage bisher erst jedes fünfte Unternehmen zufrieden. Und der Optimismus für die kommenden Wochen ist begrenzt: Die Hälfte der Befragten blickt mit Pessimismus auf die weitere Entwicklung.
HDE erwartet Minus für das Weihnachtsgeschäft
Der HDE erwartet im Weihnachtsgeschäft 2022 für November und Dezember im Einzelhandel einen Gesamtumsatz von mehr als 120 Milliarden Euro. Mehr als 21 Milliarden Euro sollen dabei aus dem Online-Handel kommen. Für den Einzelhandel insgesamt stehen diese Zahlen im Vergleich zum Vorjahr für ein preisbereinigtes Minus von vier Prozent. Greift man den Online-Handel allein heraus, so steht dort im Vergleich zu 2021 ein reales Minus von 4,5 Prozent.