Der Coffee to go ist alltäglich geworden. Überall und jederzeit ist der Zugang zum Kaffee gegeben. Für den Transport des beliebten Getränks, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Entweder erhält man ihn im Pappbecher, der allerdings Ressourcen frisst und Müll verursacht. Oder man wählt den Mehrwegbecher, den man dann aber doch nicht immer zur Hand hat. Und nahezu jedes Mal erhält man dann einen Neuen und füllt seinen Schrank Daheim mit Bechern an. Drei Studenten der FH Münster haben sich nun eine praktische Alternative ausgedacht – Kaffeebecher aus Waffeln. Da schmeckt nicht nur der Kaffee, sondern auch das Behältnis.
Eine Idee so simpel wie genial
Was tun, um das Problem mit dem Kaffeebecher zum Mitnehmen loszuwerden? Schließlich trinken täglich Millionen Menschen ihren Kaffee unterwegs. Die Wirtschaftspsychologinnen Sarah Theresa Schulte und Lara Wagemann dachten sich, es wäre super, wenn man den Becher nach dem Kaffeegenuss einfach aufessen könnte – wie bei einem Eis. Sie entwickelten und konkretisierten ihre Idee seit 2019 und erhielten im Folgejahr bereits das Gründerstipendium NRW Ebenfalls stieg 2020 Martin Nauen ins Team ein. Der oekotrophologe war maßgeblich für Entwicklungsarbeit verantwortlich.
Zwei Jahre Entwicklung, zwei Stipendien und erfolgreiche Tests
Der 27-Jährige tüftelte eineinhalb Jahre im food lab der FH Münster an einer Lösung, wie der Gedanke der beiden kreativen Köpfe umgesetzt werden könne. Die Anforderung: Die Beschichtung sollte hitze- und wasserbeständig, essbar und geschmacksneutral sein oder bestenfalls gut schmecken. Ein EXIST-Stipendium folgte im Juli 2021, im März 2022 dann die Patentanmeldung. Erste Sensoriktests dieses Jahres haben gezeigt, dass der Becher gut ankommt. „Unsere Testerinnen und Tester haben den Kaffeegenuss aus unserem Becher als annähernd gleichwertig zu Coffee-to-go-Einwegbechern bewertet“, so Martin.
Große Pläne bei großem Marktdruck
Einer ersten Finanzierungsrunde, weiteren Patentanmeldungen in weiteren Ländern sowie ersten Pilotprojekten steht nun nichts mehr im Wege. Dennoch wird der Weg nicht einfach. „Der Marktdruck ist groß, weil viele Kundinnen und Kunden nach Alternativen zu Papp- oder Mehrwegbechern fragen. Zwar gibt es vergleichbare Produkte, diese besitzen jedoch meist eine zu geringe Füllmenge und sind geschmacklich nicht überzeugend. Das wollen wir ändern“, erklärt Sarah. Ein interessierter Waffelmaschinenhersteller, der auf die Gründer aufmerksam wurde, kooperiert und fertigt eine Maschine an, wodurch die Beschichtung zukünftig automatisch aufgebracht werden kann, so die 25-Jährige.
Dennoch sind die drei mit Unterstützung der Gründerberater der FH und einem großen Netzwerk, dass sich die Studentinnen von Beginn an aufbauten, auf einem guten Weg.