Infarm gab bekannt, die 200 Millionen Dollar seiner vergangenen Finanzierungsrunde, in seine globale Expansion zu investieren. Mit dem zusätzlichen Kapital wird das Unternehmen sein Netzwerk aus vertikalen Farmen in den USA, Kanada, Japan und Europa weiter ausbauen sowie neue Märkte in Asien-Pazifik und im Nahen Osten mit seinen In-Store-Farmen sowie Infarm Growing Centern zu erschließen. Als neuer Investor ist zum Beispiel die Qatar Investment Authority (QIA), eingestiegen, die die Expansion in Ländern des Nahen Ostens unterstützt – so auch das erste Infarm Growing Center in Katar 2023. Hier sollen Kräuter, Salate und Blattgemüse sowie Cherrytomaten, Erdbeeren und andere Obstsorten geerntet werden.
Die Infarm Growing Center
Sind sind die Flagship-Produktionseinheiten von Infarm. Sie beinhalten mehrere Vertical-Farming-Module, die jeweils einer Anbaufläche von etwa 10.000 m2 entsprechen. Außerdem ist ein Distributionszentrum angeschlossen, das die schnelle Belieferung von Supermärkten gewährleistet. Weiterhin bietet Infarm kleinere In-Store-Farmen für Lebensmittelgeschäfte, die das Einkaufserlebnis für die Verbraucher dynamischer gestalten. Beide Konzepte wurden entwickelt, um deutlich weniger Ressourcen zu verbrauchen als die bodengebundene Landwirtschaft. Das bisherige Sortiment von 75 Nutzpflanzen soll im nächsten Jahr um 40 neue Erzeugnisse erweitert werden.
Für jede Fläche reichlich Ertrag
Die firmeneigene modulare Technologie kann eine Fläche mit der Größe eines Wohnzimmers (ca. 40 m2) in eine urbane vertikale Farm verwandeln, die mehr als 500.000 Pflanzen pro Jahr produziert − das entspricht der Erntemenge von Ackerland so groß wie ein Fußballfeld. Dieses neue Anbaumodell ist bis zu 400-mal effizienter als die bodengebundene Landwirtschaft und benötigt keine chemischen Pestizide. Das System verbraucht 95 % weniger Boden und 95 % weniger Wasser, da es Wasser und Nährstoffe sowie das Kondenswasser der Pflanzen recycelt. Da die Pflanzen direkt in den Städten angebaut werden, benötigen sie zudem 90 % weniger Transportweg, bis sie auf die Teller der Verbraucher gelangen.
Stimmen
Erez Galonska, Mitbegründer und CEO von Infarm, sagte:
„Das derzeitige Lebensmittelsystem ist nicht mehr tragfähig. Die vertikale Landwirtschaft und das Infarm-System bieten eine nachhaltige Lösung, um eine wachsende Bevölkerung auf eine Art und Weise zu ernähren, die weitaus besser für den Planeten und angesichts klimatischer Unsicherheiten und Schwierigkeiten bei Lebensmittellieferketten deutlich widerstandsfähiger und flexibler ist. [Die Investitionen sind] ein weiterer Schritt auf dem Weg zu unserem Ziel, in naher Zukunft das gesamte Obst- und Gemüsesortiment anzubauen und damit Premiumprodukte zu erschwinglichen Preisen für jedermann anzubieten.”
Seine Exzellenz Mansoor bin Ebrahim Al-Mahmoud, CEO von QIA, kommentierte:
„QIA ist bestrebt, mit all seinen Investitionen eine positive Wirkung zu erzielen. Wir werden weiterhin in Innovationsführer auf der ganzen Welt investieren und konzentrieren uns aktiv auf Themen wie Klimawandel und Technologien.”